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Horner: Vettel "ein brillanter Charakter und noch brillanterer Fahrer"
Red-Bull-Teamchef Christian Horner erinnert sich an die gemeinsamen Erfolge mit Sebastian Vettel und erzählt kuriose Anekdoten abseits der Rennstrecke
(Motorsport-Total.com) - So erfolgreich Red Bull zurzeit mit Max Verstappen ist, war das Formel-1-Team zuletzt mit Sebastian Vettel. Von 2010 bis 2013 holte das Gespann vier Fahrer- und Konstrukteurstitel in Folge. Beim ersten Titelsieg war der Deutsche 23 Jahre und 134 Tage alt. Damit ist er immer noch der bislang jüngste Weltmeister.
Im Alter von 35 Jahren trat Vettel Ende dieser Formel-1-Saison zurück. Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat noch gute Erinnerungen an dessen Anfänge: "Er kam zu uns als junges Kind mit einer Zahnspange und einem komischen Haarschnitt. Und er ist in dieser Zeit als Red-Bull-Junior sehr gewachsen."
"Er hat einfach eine so liebenswerte Persönlichkeit. Er kam mit Pralinen für die Empfangsdame und die Sekretärinnen, und er hat sich einfach bei allen beliebt gemacht", erinnert sich der Brite und berichtet auch von Vettels humoristischer Seite.
"Er hatte die Fähigkeit, so viele verschiedene Akzente zu imitieren, vom Cockney-Slang bis zu Nigel Mansell. Sein Jean Todt war legendär. Also, einfach ein brillanter, brillanter Charakter", schwärmt Horner. "Und ein noch brillanterer Fahrer."
Horner lobt Vettel als Fahrer und Mensch
"Ich meine, was wir zusammen erreicht haben, die vier Weltmeisterschaften in Folge, die Art und Weise, wie er in Abu Dhabi 2010 und in Brasilien 2012 in das letzte Rennen gegangen ist - das sind phänomenale Erinnerungen." Beide Male fiel die Titelentscheidung erst beim Saisonfinale zugunsten von Vettel.
Zwar seien die vergangenen Jahre für ihn schwieriger gewesen, "aber das sollte nichts von dem schmälern, was er als einer der größten Fahrer in der Formel 1 je getan und erreicht hat", betont der Horner. "Und darüber hinaus ist er einfach ein großartiger Mensch."
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Deshalb verbinde der Red-Bull-Teamchef auch so viele Erinnerungen abseits der Rennstrecke mit Vettel. So erzählt er von einem Besuch auf seinem kleinen Bauernhof in Großbritannien, bei dem der Deutsche plötzlich zum Geburtshelfer wurde: "Die Schafe bekamen Lämmer und er wollte dabei sein und zusehen."
Vettel als Geburtshelfer auf Horners Farm
"Ich erinnere mich, wie der örtliche Bauer mit Sebastian auftauchte und half, ein paar Lämmer herauszuziehen. Und er (der Bauer; Anm. d. R.) hatte keine Ahnung, wer er war, wer dieser Typ ist, ein viermaliger Weltmeister, in einem Schafstall", lacht Horner.
"Oder ich erinnere mich, dass er mit ein paar Eseln - wir haben ein paar Miniesel - spazieren ging. Er ging also durch das Dorf, und jemand kam fast von der Straße ab und dachte: 'Ist das Sebastian Vettel mit dem Esel aus Shrek?' Er ist einfach ein liebenswerter Kerl. Wir alle werden ihn in der Formel 1 vermissen."
Und damit zurück zum Sportlichen, denn auf die Frage, welche Saison er für Vettel beste hält, weiß Horner keine eindeutige Antwort: "Nun, er wurde einfach immer besser. 2010 ging es bis zum Schluss. 2011 war er wirklich dominant. 2012 hat er nie aufgegeben."
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"Bevor wir Europa damals verließen, hatte er ein Rennen gewonnen. Und dann lieferte er eine unglaubliche Leistung", erinnert sich sein damaliger Teamchef. So gewann Vettel vier Grands Prix in Folge (Singapur, Japan, Korea und Indien) und legte damit den Grundstein für seine Titelverteidigung in dem Jahr.
"Und dann, 2013, war er einfach auf einem anderen Level. Diese neun aufeinanderfolgenden Siege waren der Wahnsinn, und die Intensität, mit der er das geschafft hat, war außergewöhnlich." Insgesamt 13 Siege feierte Vettel in der Saison 2013.
Damit hielt er - zusammen mit Michael Schumacher - bis vor kurzem noch den Rekord der meisten Grand-Prix-Siege in einer Saison. Doch dann kam ein gewisser Verstappen und gewann 2022 sogar 15-mal, was ihn nun zum alleinigen Rekordhalter macht.