Nikita Masepin verteilt "Ratschläge" zum F1-Aus von Vettel, Schumacher und Co.
Wirrer Post auf Instagram: Nikita Masepin bereitet Vettel, Schumacher, Ricciardo und Latifi nach deren Formel-1-Austritt auf fünf Phasen der Trauerbewältigung vor
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Finale der Formel-1-Saison 2022 gingen auch drei Karrieren als Stammfahrer (vorerst) zu Ende: Neben Sebastian Vettel, der zurücktrat, fuhren in Abu Dhabi auch Daniel Ricciardo, Nicholas Latifi und Mick Schumacher ihr letztes Rennen. Sie haben nach dem Aus bei McLaren, Williams und Haas kein Cockpit für 2023.
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Noch vor Beginn der Saison 2022 wurde Nikita Masepin als Fahrer aussortiert Zoom Download
Wie sich das anfühlt, weiß auch Nikita Masepin. Der ehemalige Haas-Pilot war noch vor dem Start dieser Saison durch Kevin Magnussen ersetzt worden. Der Grund: die russische Invasion in der Ukraine und Masepins Nähe zu Machthaber Wladimir Putin.
Mittlerweile verdingt sich der Milliardärssohn als DJ auf Veranstaltungen für gut betuchte junge Russen. Die Formel 1 verfolgt er aber privat weiter. Beim Grand Prix von Abu Dhabi am vergangenen Wochenende war er sogar vor Ort und erlebte den Abschied von Vettel, Ricciardo, Latifi und Schumacher hautnah mit.
Offenbar an seinen eigenen Abgang erinnert, teilte Masepin daraufhin einige bedeutungsschwangere Zeilen auf Instagram. Darin erklärt er seinen ehemaligen Fahrerkollegen, welche Phasen sie nun durchleben werden, und macht deutlich, wie es ihm selbst nach seinem plötzlichen Formel-1-Aus erging.
Masepin erklärt fünf Phasen des Abschieds
"An diesem Wochenende beim Formel-1-Rennen in Abu Dhabi", beginnt der Russe seinen Post. "Es ist schön, hier zu Gast zu sein und alte Freunde zu treffen. Das hat mich dazu gebracht, über ein paar weise Worte nachzudenken, die ich mit Seb, Daniel, Nicky und Mick teilen kann, während sie sich darauf vorbereiten, weiterzuziehen."
Danach folgen die "5 Phasen des Abschieds", wie Masepin sie nennt. Phase 1: Verleugnung. "Du wirst dich dabei ertappen, wie du Kreise um dein Haus herumfährst. Mache nicht den Fehler, den ich gemacht habe - schalte deine Stoppuhr ein. Es ist durchaus möglich, dass sich ein anderes Formel-1-Team für deine Ergebnisse interessiert und du die nächsten vier Phasen nicht ertragen musst."
In Phase 2 folgt laut Masepin die Wut. "Du gibst allen außer dir selbst die Schuld daran, dass du die Formel 1 verlassen musst. Besonders der Filmcrew von 'Drive to Survive'. Du verfolgst die Rennen wie besessen und schreist den Bildschirm an."
Phase 3 bestehe aus Verhandeln, schreibt der Russe weiter: "Du hältst eine Pressekonferenz ab, auf der du ein tapferes Gesicht aufsetzen und dem Teamchef dankst, der dich gefeuert hat, in der Hoffnung, dass dein fröhliches Lächeln und natürlicher Charme dir einen Platz bei einem neuen Team verschaffen."
Diese PK gab es übrigens wirklich. Masepins Karriereaussichten in der Formel 1 begünstigte sie aber nicht, eher im Gegenteil. Phase 4 bezeichnet er deshalb auch als Depression.
"Trinken, Party auf der Yacht, ausschlafen, fünf Kilo zunehmen. Wiederholen in einer Endlosschleife", umreißt der 23-Jährige diese Phase und ergänzt: "Es wird nicht leicht sein, diese Phase zu überstehen, aber deine Freunde werden es genießen."
Persönliche Worte an seine Ex-Fahrerkollegen
In der fünften und letzten Phase gehe es darum, die Situation zu akzeptieren. "Glückwunsch! Du hast den letzten Grand Prix des Abschieds erreicht. Du hörst auf, von der Formel 1 besessen zu sein und denkst über deine nächsten Schritte nach... während du dich in Form hältst und dir die Tür für eine Rückkehr offen hältst!"
Im Anschluss an diesen Selbsterfahrungstrip wendet sich Masepin dann noch mit persönlichen Worten an die ausgeschiedenen Fahrer. Vettel zollt er "vollen Respekt für deine Klimainitiativen". Ricciardo lobt er für seinen Sinn für Humor und prophezeit ihm "Großes für die vierte Phase". "Sei kreativ!", so Masepin.
An Latifi schreibt er: "Nicholas, dank dir können das Team und die Fans optimistisch in die Zukunft blicken. Du wirst uns zweifellos überraschen." Und seinem ehemaligen Teamkollegen Schumacher widmet er die Worte: "Wir sind zusammen in diesem Sport aufgewachsen, und ich wünsche dir viel Glück für die Zukunft. Ich bin mir sicher, dass wir viele Likes von Pierre Gasly bekommen werden."
Seinen Post schließt Masepin mit dem Wunsch "Frieden und Liebe für alle". Wie viel davon er tatsächlich ernst meint, weiß wohl nur er selbst. In den Kommentaren löste der Post, der er mehr als 74.000 Mal geliked wurde, unterschiedliche Reaktionen aus.
Während einige sich über Masepins "Ratschläge" lustig machen und fragen, ob er in Phase vier womöglich seinen Verstand verloren hat, sehen andere ihn als Person gereift.