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Alonso und Perez: Supercars-Runden in Melbourne eine Umstellung
Fernando Alonso und Sergio Perez bewegten am Australien-Wochenende nicht nur ihre Formel-1-Boliden, sondern probierten auch je ein V8-Supercar aus
(Motorsport-Total.com) - Das Comeback des Grand Prix von Australien in Melbourne nach zwei Jahren coronabedingter Auszeit war ein voller Erfolg. Wie üblich waren die Formel-1-Boliden nicht die einzigen Autos, die im Albert Park ihre Runden drehten. Im Rahmenprogramm fuhren traditionell auch die spektakulären Ford Mustang und Holden Commodore der australischen Supercars-Serie.
© Edge Photographics
Fernando Alonso im rechts gesteuerten Ford Mustang von Thomas Randle Zoom Download
Und: Zwei Formel-1-Piloten ließen es sich nicht nehmen, ein solches Supercar direkt am Donnerstag persönlich auszuprobieren. Fernando Alonso fuhr den von Castrol gesponserten Ford Mustang GT von Tickford Racing, der normalerweise von Thomas Randle pilotiert wird.
Sergio Perez bewegte den von Red Bull gesponserten Holden Commodore ZB von Triple Eight Race Engineering, den Supercars-Rookie Broc Feeney steuert. Der 19-jährige Feeney ist der Nachfolger des im Winter zurücktretenden Jamie Whincup. Der siebenmalige Supercars-Champion wiederum tritt jetzt bei Triple Eight als Teammitbesitzer auf und verfolgt das Geschehen von der anderen Seite der Boxenmauer.
So war Whincup auch Beobachter der prominenten "Testfahrer" aus der Formel 1. Ganz ohne Hindernisse - oder besser gesagt Überraschungen - liefen die Supercars-Runden für Alonso und Perez nicht. Bemerkenswert: Während Perez das Ersatzauto von Feeney bewegte, fuhr Alonso tatsächlich das Einsatzauto von Randle, mit dem dieser im weiteren Verlauf des Wochenendes die insgesamt vier Supercars-Rennen bestritt.
Als Alonso am Donnerstag den Mustang von Randle fuhr, saß der Tickford-Stammfahrer auf dem Beifahrersitz (links im rechts gesteuerten Auto), um Tipps zu geben. Verständigen wollten sich die beiden eigentlich über Funk, aber das klappte nicht wie geplant. Aus diesem Grund musste Randle dazu übergehen, Alonso per Handsignalen anzuzeigen, welcher Gang in welcher Kurve der jeweils richtige ist.
"Der Funk funktionierte nicht besonders toll. Ich konnte ihn kaum hören und ich glaube, er konnte mich auch kaum hören", erzählt Randle in der neuesten Episode des 'Castrol Motorsport News Podcast' und meint: "Es war einfacher, ihm mit der Hand zu zeigen, ob dritter, vierter oder zweiter Gang."
"Er verstand sofort, was ich meinte. Es gab ein paar Situationen, in denen ich ihm anzeigte, noch einen Gang zurückzuschalten. Er bestätigte direkt mit dem Daumen nach oben", lobt Randle.
Was Alonso aber überraschte, war weniger das Sitzen als Fahrer auf der rechten Seite, sondern vielmehr in welch niedrigem Gang die Supercars die schnelle Links-Rechts-Schikane, die hinten gegenüber den Boxen (Kurven 11/12) liegt, durchfahren.
"Für uns ist dort der dritte Gang angesagt, wohingegen sie dort im siebten Gang fahren", bemerkt Randle und grinst in Erinnerung an Alonsos Reaktion: "Ich glaube nicht, dass er damit gerechnet hätte, dass wir dort im dritten Gang fahren."
Und auch was das Bremsen betrifft, waren die Supercars-Runden sowohl für Alonso als auch für Perez eine Umstellung. Die V8-Bomber vertragen es nämlich besser, wenn man mit dem rechten Fuß bremst, weil es für das zwar sequentielle, aber von Hand geschaltete Getriebe eine klassische Fußkupplung gibt. Wie sich später herausstellte, zögerten beide Formel-1-Piloten mit dem rechten Fuß und wollten instinktiv mit links bremsen.
Und im Falle von Perez musste auch der Motor einiges mitmachen. In einigen der Beschleunigungsphasen ging der Drehzahlmesser des V8-Motors im Commodore von Triple Eight bis auf 8.800 Umdrehungen nach oben. Abgesehen von einem harmlosen Ausrutscher von Alonso in Kurve 1 der Strecke verliefen die Supercars-Runden der beiden Formel-1-Routiniers aber ohne Zwischenfälle.