• 06. Januar 2022 · 08:26 Uhr

Sebastian Vettel: Formel 1 beim Gedankengut "nicht gerade Vorreiter"

Sebastian Vettel übt Kritik an der Formel 1 und fordert Taten und nicht nur Worte - Der Deutsche wünscht sich von der Königsklasse mehr "Mut" in wichtigen Fragen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist seit einiger Zeit bemüht, sich ein besseres Image zu verpassen. Mit Kampagnen wie "We Race As One" möchte die Königsklasse beispielsweise ein Zeichen für mehr Diversität setzen. Sebastian Vettel warnt im Gespräch mit der 'Süddeutschen Zeitung' allerdings, dass solche Aktionen nicht nur Lippenbekenntnisse sein dürfen.

Foto zur News: Sebastian Vettel: Formel 1 beim Gedankengut "nicht gerade Vorreiter"

Sebastian Vettel ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst Zoom Download

"Nach außen möchte die Formel 1 in ihrer Kommunikation immer schön offen erscheinen. Nach innen fehlt mir dieser Mut ehrlich gesagt", kritisiert Vettel und erklärt: "Es passiert schon mehr als noch vor zehn Jahren, aber es könnte sich noch so viel mehr tun. Es gibt bei möglichen Reformen auf jeden Fall noch sehr viel Luft nach oben."

Der viermalige Weltmeister berichtet in diesem Zusammenhang, dass sein persönliches Engagement im Formel-1-Fahrerlager "sehr kritisch betrachtet" werde. "Unser Sport ist zwar in vielerlei Hinsicht schnell und progressiv, was zum Beispiel die Technik angeht und die mit ihr verbundenen Innovationen", erinnert Vettel.

"Aber beim Gedankengut sind wir nicht gerade Vorreiter", kritisiert der Aston-Martin-Pilot und nennt mögliche Gründe dafür: "Weil es so bequem ist, an alten Dingen festzuhalten: Uns geht's so gut, es passt doch alles so wie es ist! Veränderung wird oft mit Angst verbunden, das etwas Gutes verschwinden könnte."

Vettel: Formel 1 muss sich verändern

"Dass die Menschen in der Formel 1 in der Veränderung auch eine Chance für die Zukunft sehen, das erlebe ich nicht so sehr", verrät Vettel, der sich seit einiger Zeit beispielsweise aktiv für den Umweltschutz einsetzt. Zudem fiel er beim Grand Prix in Ungarn im vergangenen Jahr mit einem Regenbogen-T-Shirt auf.


Sebastian Vettel: #Race4Women in Saudi-Arabien

Video wird geladen…

Sebastian Vettel hat vor dem Grand Prix von Saudi-Arabien zu einem Kartevent eingeladen, um ein Zeichen für die Geschlechtergleichheit zu setzen. Weitere Formel-1-Videos

Auch von der Formel 1 würde er sich mehr Taten und nicht nur Worte wünschen. "Ich glaube, dass wir wie alle anderen auch - ob Politik, Branchen, Firmen oder Privatleute - eine große Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben und dieser gerecht werden müssen. Da muss sich die Formel 1 verändern, es geht gar nicht anders", so Vettel.

Er sehe vor allem beim Thema Umweltschutz "sehr viele Ansatzpunkte, wo wir einen Unterschied machen könnten." Das fange schon bei der Technik an. "Die aktuelle Motorenformel ist von 2014, nichts Neues, sie treibt die technische Entwicklung nicht voran. Schon gar nicht die der Serienautos", kritisiert Vettel.

Vettel wünscht sich "Zeichen" von der Formel 1

"Oder auch, wie unser Rennkalender aufgezogen wird, finanzielle Interessen sollten hier nicht an oberster Stelle stehen. Vielmehr sollte die Planung Sinn ergeben. In diesem Jahr ist die Formel 1 innerhalb von drei Wochen von Mexiko-Stadt nach Sao Paulo und weiter nach Katar geflogen - mit einem riesigen Tross", erinnert er.


Fotostrecke: Von "Abbey" bis "Suzy": So tauft Sebastian Vettel seine Autos

"Diese Reiseplanung war nicht schlau. Wir sollten nicht von Ost nach West oder Nord nach Süd fliegen, sondern Stationen abklappern, die ohnehin nah beieinanderliegen", findet der 34-Jährige, der einen weiteren Punkt nennt: "Auch Plastik auf den Tribünen und im Fahrerlager zu verbannen, kann viel bewirken."

"Natürlich wäre damit die Welt nicht gerettet. Aber es geht doch darum, ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass es möglich ist ohne", so Vettel. Neben dem viermaligen Weltmeister zählt auch Lewis Hamilton zu den größten Kritikern im Fahrlager. Der Rekordchampion setzt sich seit Jahren für mehr Diversität im Motorsport ein.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Formel-1-Saison 2024: Zahlen, Daten und Fakten zu den Pirelli-Reifen
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009

Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

Formel-1-Quiz

Marcus Ericsson erzielte in der Formel 1 wie viele Podestplätze?

7 2 8
AnzeigeFormel-1 Tickets 2025 kaufen