Bewegender Abschied von FIA-Präsident Jean Todt: "Mir fehlt Michael"
Da flossen die Tränen: Bei seiner Abschiedsrede als FIA-Präsident dachte Jean Todt an seinen langjährigen Freund Michael Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Es war der emotionale Höhepunkt der FIA-Gala am Donnerstagabend in Paris: Kurz bevor Max Verstappen seine Trophäe als Formel-1-Weltmeister 2021 erhielt, wurde FIA-Präsident Jean Todt nach zwölfjähriger Amtszeit offiziell verabschiedet. Und dabei flossen selbst beim sonst so gefassten 75-Jährigen die Tränen.
Schon als auf der Leinwand hinter der Bühne Bilder aus seiner langen Karriere gezeigt wurden, war Todt sichtlich berührt. Anschließend hielt Formel-1-CEO Stefano Domenicali, der einst unter Teamchef Todt bei Ferrari Karriere gemacht hat, eine bewegende Abschiedsrede. Und von den Formel-1-Fahrern gab's auch noch die Helme aller Piloten der aktuellen Saison als Geschenk.
Dann wurde Todt gebeten, auf der Bühne ein paar Worte zu sagen. Mit Tränen in den Augen dachte er dabei zuerst an seinen Lebensmenschen Michael Schumacher: "Mir fehlt Michael heute Abend." Und: "Er wird immer in meinem Herzen sein."
"Wir haben so viel gemeinsam aufgebaut. Wir haben gemeinsam gelitten, und das hat uns stärker gemacht", erinnert sich Todt. Vor zwölf Jahren, als er die Wahl zum FIA-Präsidenten gegen Ari Vatanen gewonnen hat, durfte er drei Begleiter als Unterstützer mitbringen: "Meine Frau, Michael und meinen Sohn. Das ist etwas, was ich nie vergessen werde."
Allerdings ist Todt jetzt "ziemlich froh, dass dieses Kapitel vorbei ist. Zwölf Jahre sind eine lange Zeit. Wenn man diesen Job so macht, wie ich ihn gemacht habe, ist er anspruchsvoll. Daher ist es gut, dass die FIA frisches Blut und ein frisches Team erhält."
"Ich hinterlasse als Vermächtnis ein tolles Team, das dazu in der Lage ist, die Aufgaben unter einer neuen Führung zu erledigen. Ich habe noch die gleiche Leidenschaft. Ich liebe den Motorsport. Und ich werde ihn weiterhin verfolgen", sagt Todt.
Am Freitag wird in Paris der neue FIA-Präsident gewählt. Zur Wahl stehen Mohammed Ben Sulayem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Graham Stoker aus Großbritannien. Zu Sulayems Team gehört zum Beispiel Fabiana Ecclestone. Mit Stoker kandidieren unter anderem Tom Kristensen und Hermann Tomczyk.