Mick Schumacher lädt Ricciardo auf Familienranch nach Texas ein
Von wegen "Piranhabecken": Mick Schumacher lädt Daniel Ricciardo auf die Familienranch ein, und selbst Nikita Masepin öffnet seine Tore in Moskau
(Motorsport-Total.com) - Es gehört zur Erzählung der Formel 1 seit vielen Jahren dazu, dass der Konkurrenzkampf zwischen den Fahrern angeblich so intensiv ist, dass für Freundschaften kein Platz bleibt. Aber am Mediendonnerstag in Sotschi sind geballt mehrere Geschichten bekannt geworden, die suggerieren, dass zwischen den Rennen durchaus auch mal Zeit bleibt für ein bisschen Menschlichkeit und Spaß.
© Esteban Ocon (Instagram)
Mick Schumacher beim Abendessen zum 25. Geburtstag von Esteban Ocon Zoom Download
Für große Erheiterung sorgte etwa Daniel Ricciardo in der FIA-Pressekonferenz, als er neben Mick Schumacher saß. Der Australier gilt als großer Fan von Texas, und schwärmt im Hinblick auf das bevorstehende Rennen in Austin verträumt von "gegrillter Rinderbrust und guter Musik". Er freue sich auf "eine gute Zeit" am Circuit of The Americas.
Dann verrät Schumacher ganz beiläufig, dass er Austin zwar "vielleicht nicht Heimrennen nennen" würde, "aber es ist nah dran. Ich fahre für ein amerikanisches Team. Außerdem besitzen wir eine Ranch in Texas; drei, vier Stunden von Austin entfernt. Ich habe dort viel Zeit verbracht, mit Buggys und Motorrädern."
Da wird Ricciardo, auf seine verschmitzte Art, hellhörig: "Echt? Ach, du lädst mich ein? Danke dafür! Ich möchte mich nicht selbst einladen, aber wenn du drauf bestehst!" Schumacher legt noch einen drauf: "Wir haben ein paar Seen, auf denen man angeln kann." Woraufhin Ricciardos Augen immer größer werden: "Nicht wahr! Das ist mein Traum!"
Spätestens jetzt gerät Schumacher ein wenig in Verlegenheit - und sagt dann: "Also, ja, du bist herzlich eingeladen!"
Aber erstmal ist er selbst eingeladen, und das noch dazu von unwahrscheinlicher Stelle. Denn ausgerechnet sein Teamkollege Nikita Masepin, mit dem es zuletzt arge Spannungen gegeben hat, streckt jetzt die Hand in seine Richtung aus.
Masepin hat vor seinem Heimrennen in Russland für die nächste Staffel der Netflix-Dokuserie "Drive to Survive" gefilmt, mit einem Buggy und jeder Menge Action. "Ich habe Mick erzählt", lächelt Masepin, "dass wir das bei meinem Haus gefilmt haben, und dass er jederzeit willkommen ist und wir dann gemeinsam Spaß haben können."
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Da mussten die beiden Haas-Rookies dann selbst lachen. Masepin grinst: "Günther (Steiner, Haas-Teamchef; Anm. d. Red.) hat ja ein paar Mal gesagt, dass wir eh nicht gemeinsam Urlaub machen müssen. Da dachten wir uns: 'Das könnten wir ja ändern!' Wer weiß?"
Steiner wiederum findet die Anekdote gar nicht witzig: "Ich bin sauer, weil er mich nicht auch eingeladen hat!", meint er scherzhaft. "Aber ganz im Ernst: Ist eine nette Geste von Nikita, wenn er sagt, dass Mick ihn in Moskau besuchen kommen kann. Ich weiß, dass er dort ein paar Spielzeuge stehen hat, und diese jungen Burschen lieben Spielzeuge mit einem großen Motor!"
"Wenn sie also gemeinsam Spaß haben wollen, warum nicht? Ich habe ja nie gesagt, dass sie nicht Freunde sein dürfen. Aber es ist nicht notwendig. Wenn sie jetzt Freunde werden, dann habe ich damit kein Problem", stellt Steiner klar.
Schumacher hat übrigens schon vor Sotschi Zeit mit einem seiner Fahrerkollegen verbracht. Esteban Ocon wurde am Freitag nach Monza 25. "Mick und Lance (Stroll; Anm. d. Red.) haben mich eingeladen", berichtet der Alpine-Fahrer. "War ein schöner Abend! Normalerweise feiere ich meinen Geburtstag immer in Singapur, aber das geht ja dieses Jahr nicht."
Also blieb es bei einem gemeinsamen Abendessen im kleinen Kreis, von dem Ocon auf Instagram ein Foto von der heiteren Sechserrunde gepostet hat. Das Geburtstagskind hatte übrigens seine Freundin Elena dabei, Stroll seine Freundin Sara.