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Williams: Russell an Mercedes zu verlieren, wäre ein Riesenverlust
George Russell soll früher oder später das Erbe von Lewis Hamilton bei Mercedes antreten - Für Williams-Ingenieur Dave Robson wäre Russells Abgang schmerzhaft
(Motorsport-Total.com) - 43 Rennen, null Punkte - auf den ersten Blick wirkt die Formel-1-Bilanz von George Russell bei Williams nicht wie jene eines Supertalents, dessen Sprung zu einem Topteam nur eine Frage der Zeit zu sein scheint. Doch der Brite gehört zu den talentiertesten Fahrern im Feld, der das Pech hat, seit Jahren in einem der schlechtesten Autos zu sitzen.
Das könnte sich jedoch bald ändern. Denn die Anzeichen verdichten sich, dass Russell im kommenden Jahr ein Mercedes-Cockpit bekommen könnte. Für Williams ein Horrorszenario. "Für mich persönlich denke ich, dass er ein großer Verlust wäre", sagt Dave Robson, Head of Vehicle Performance beim britischen Rennstall. (zur Cockpit-Übersicht 2022)
"Es war fantastisch, mit ihm zu arbeiten, schon als wir ihn das erste Mal durch die Evaluation geschickt haben. Es war offensichtlich, dass er etwas an sich hatte, ein wirklich herausragendes Talent, um das Auto zu fahren", schwärmt Robson, der von einer "manchmal frustrierenden, aber großartigen Reise" spricht.
Viel Zeit und Mühe für Russell investiert
Viel dagegen machen kann Williams nicht, wenn Mercedes Russell die Chance und das Cockpit im Werksteam gibt, da macht man sich gar keine falschen Hoffnungen. Bitter wäre es aber allemal.
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"Ich denke, wir haben alle viel Zeit und Mühe investiert, um ihm zu helfen, wo er ein bisschen Hilfe brauchte, um ihn zu führen, und es wäre wirklich schade, das zu verlieren, ohne wirklich den Nutzen davon in unserem Auto zu sehen. Ja, es wäre ein massiver Verlust, aber es ist nicht unbedingt etwas, worauf ich einen großen Einfluss habe", sagt Robson.
Denn auch wenn Russell noch auf seinen ersten Punkt mit Williams wartet, so ist beim 23-Jährigen über die vergangenen Jahre eine Entwicklung auszumachen, meint Robson. "Er ist einfach immer besser geworden und hat sich fast mit jedem Rennen weiterentwickelt. Nicht so sehr in Bezug auf das Fahren, das war schon immer sehr stark", sagt er.
Russell: Als Hamilton-Ersatz direkt siegfähig
"Aber was sein Verständnis für das ganze Spiel angeht, das wir spielen, und für alles, was wir richtig machen müssen und wofür wir seine Hilfe brauchen, da hat er sich einfach endlos verbessert, und seine Rolle im Team ist besonders", schildert Robson.
Dass Russell ein besonderer Fahrer ist, zeigte er nicht nur in den Nachwuchsklassen des Formelsports, als er 2017 die GP3-Serie und ein Jahr später die Formel 2 gewann - jeweils als Rookie, wohlgemerkt. In bester Erinnerung dürfte auch sein starker Auftritt beim Sachir-GP im vergangenen Jahr geblieben sein, als er den mit Corona infizierten Lewis Hamilton bei Mercedes vertrat - und auf Anhieb um den Sieg mitfuhr.
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"Es war keine große Überraschung, dass er in der Lage war, ins Auto zu springen und das zu tun. Ich glaube nicht, dass sich besonders viel geändert hat, als er zurückkam, abgesehen von seinem Hunger und dem Wunsch, ein schnelleres Auto zu haben", sagt Robson.
Russell seit 2017 Mercedes-Junior
Schon lange gilt Russell bei Mercedes als Kronzprinz Hamiltons. Anfang 2017 war er ins Juniorenprogramm der Silberpfeile aufgenommen worden und wurde seither extrem gefördert. 2019 gelang der Sprung in die Formel 1 zu Williams, das eine enge technische Partnerschaft mit Mercedes pflegt.
Für alle Beteiligten war diese Konstellation von Beginn an eine Win-Win-Situation. Russell bekam die Möglichkeit, sich in der Formel 1 zu präsentieren. Mercedes brachte sein Toptalent unter - und Williams bekam in einer schwierigen Zeit immerhin einen Topfahrer.
"2019 war eine unglaublich schwierige Feuertaufe, und sobald er die Situation, in der wir uns befanden, verstanden hatte, war er extrem gut darin, die Reihenfolge der Probleme, die angegangen werden mussten, klar zu erkennen", berichtet Robson über Russells erste Schritte bei Williams.
Williams: Russell genau das, was wir gebraucht haben
Auch wenn die Ergebnisse es nicht erahnen lassen, so habe Russell laut Robson enorm zur Weiterentwicklung des Teams beigetragen. "Es ist nicht nur sein technischer Beitrag zu all dem, all die Arbeit, die er im Simulator macht und wie er diese Designs leitet, sondern auch die Art und Weise, wie er mit allen interagiert und seine Positivität", erklärt er.
Russell sei mit seiner "konstruktiven Art" genau das gewesen, "was wir in den letzten Jahren gebraucht haben. Er hat eine große Rolle gespielt", sagt Robson. Wenn Russell redet, "hören die Leute zu", ergänzt er.