• 25. Januar 2021 · 13:09 Uhr

Nach Verstappen-Eklat: Definition von "Mongole" soll angepasst werden

Weil die Äußerungen von Max Verstappen gezeigt hätten, wie negativ behaftet das Wort Mongole noch immer ist, fordert eine Wohltätigkeitsorganisation umzudenken

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappens Funksprüche beim Formel-1-Grand-Prix von Portugal sorgten im vergangenen Jahr für einigen Wirbel. Nun könnten sie sogar für eine neue, verbesserte Definition des Begriffs "Mongole" im Wörterbuch sorgen.

Foto zur News: Nach Verstappen-Eklat: Definition von "Mongole" soll angepasst werden

Verstappen trat mit seinem Wutausbruch eine Welle der Entrüstung los Zoom Download

Denn zu Ehren des anerkannten Internationalen Tages der Bildung am 24. Januar hat die Wohltätigkeitsorganisation Mongol Identity - unter Berufung auf Verstappens Funkkommentare - eine Kampagne ins Leben gerufen, um Verleger von Wörterbüchern zu bitten, die Definition des Wortes "Mongole" zu überarbeiten.

Als "Mongo" hatte Verstappen seinen Fahrerkollegen Lance Stroll von Racing Point bezeichnet, nachdem sich die beiden während des zweiten Trainings in Portimao in Kurve 1 berührt hatten. Daraufhin hagelte es Kritik, Mongol Identity verlangte eine Entschuldigung vom niederländischen Fahrer für seine Funkkommentare.

"Mongole" als austauschbar mit "Idiot" angesehen

Obwohl Verstappen später sagte, er habe "niemanden beleidigen wollen", forderten verschiedene Gruppen eine vollständige Entschuldigung von ihm - darunter auch Lundeg Purevsuren, der Botschafter der Mongolei bei den Vereinten Nationen.

Zum Wörterbuch-Vorstoß von Mongol Identity heißt es in einer Stellungnahme: "Formel-1-Fahrer Max Verstappen sorgte für Aufruhr, als er einen Rivalen als 'Mongo' bezeichnete. Die darauf folgende Reaktion in den sozialen Medien zeigte, dass viele keine Ahnung hatten, warum diese Verwendung des Wortes 'Mongole' beleidigend war und es lediglich als austauschbar für 'Idiot' sahen."

Es sei kaum erkannt worden, dass die Verwendung des Begriffs als Beleidigung "sowohl zutiefst rassistisch als auch diskriminierend" sei. So hätten viele Leute in den sozialen Medien geäußert: "Mongole steht im Wörterbuch und bezeichnet jemanden, der dumm ist, oder jemanden, der das Down-Syndrom hat."

Negative Verbindung geht auf Downs Theorie zurück

Deshalb wolle die Mongol Identity mit den Herausgebern von Wörterbüchern kooperieren, "um sicherzustellen, dass die angebotenen Definitionen klar und vollständig sind".


Analyse Crash Verstappen vs. Stroll in Portimao

Video wird geladen…

Christian Nimmervoll und Stefan Ehlen analysieren die Kollision zwischen Max Verstappen und Lance Stroll im Freien Training zum Grand Prix Portugal Weitere Formel-1-Videos

Historisch betrachtet wird das Wort Mongole verwendet, um Menschen mit ethnisch mongolischem Erbe zu identifizieren. John Langdon Down prägte in seinen Beobachtungen des Down-Syndroms jedoch den Begriff "Mongoloidismus" für Betroffene, weil diese ähnliche Merkmale aufwiesen wie Menschen mit ostasiatischer Ethnie.

Das geschah lange bevor die eigentliche Ursache für das Down-Syndrom als ein zusätzliches 21. Chromosom festgestellt wurde. Downs Theorie ist inzwischen diskreditiert und gilt heute als höchst beleidigend, weshalb er sie später zurücknahm.

Mongol Identity: Definitionen brauchen Überarbeitung

Trotzdem blieb der Begriff "Mongoloidismus" bis 1965 von der Weltgesundheitsorganisation in Gebrauch. Das Wort Mongolismus ist bis heute geblieben, es wird fälschlicherweise als abwertender Begriff verwendet. Deshalb fordert Uuganaa Ramsay von Mongol Identity eine Abkehr von dieser negativen Konnotation.

"Wir wollen, dass die Verlage überlegen, was sie in ihre Definitionen schreiben. Wenn ein Wörterbuch zum Beispiel für Sprachschüler gedacht ist, ist es dann wirklich notwendig, in einer Definition von 'Mongole' einen Verweis auf das Down-Syndrom aufzunehmen, da dies archaisch ist, oder auf Dummheit, da dies rassistisch, abwertend und beleidigend ist?", wendet Ramsay kritisch ein.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994
Michael Schumacher: Sein Weg zum ersten WM-Titel 1994

Foto zur News: Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben
Formel-1-Fahrer, die nur ein Rennen gewonnen haben

Foto zur News: Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Prominente Formel-1-"Testfahrer"
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Foto zur News: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!
Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!

Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop

Foto zur News: Verstappen in Brasilien: "Unglaubliche Watschen für das gesamte Feld!"
Verstappen in Brasilien: "Unglaubliche Watschen für das gesamte Feld!"
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

f1 live erleben: hier gibt's tickets
Las Vegas
Las Vegas
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Katar
Lusail
Hier Formel-1-Tickets sichern!

VAE
Abu Dhabi
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Anzeige InsideEVs