• 25. August 2020 · 13:16 Uhr

George Russell: Lewis Hamilton ein wichtiger Leader für junge Fahrer

Williams-Pilot George Russell zeigt sich beeindruckt von Lewis Hamiltons Rolle bei den Anti-Rassismus-Protesten - Und er blickt auf seine eigene sportliche Zukunft

(Motorsport-Total.com) - In dieser Formel-1-Saison 2020 kämpft Lewis Hamilton nicht nur um seinen siebten-WM-Titel, sondern nutzt die Plattform der Königsklasse auch und vor allem, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen - sei es in Interviews, durch den Kniefall vor dem Rennstart oder gegenüber seinen Kollegen in der Fahrervereinigung GPDA.

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George Russell sieht Lewis Hamilton als wichtiges Vorbild, nicht nur sportlich Zoom Download

Von ihnen, gerade aus der jüngeren Generation, erhält der Brite viel Zuspruch. "Ich glaube, Lewis hat eine unglaubliche Arbeit geleistet, nicht nur, um andere in der Welt auf die Situation aufmerksam zu machen, sondern auch, um uns zu helfen, unsere Stimme zu benutzen, um die Botschaft zu vermitteln", sagt etwa George Russell.

"Ich denke, wie sowohl ich als auch Charles in unseren Tweets vor etwa einem Monat erwähnt haben, fanden wir es schwierig zu wissen, wie wir uns in einer Situation wie dieser ausdrücken sollten. Aber zu lernen, dass wir alle eine Stimme haben und wir alle sie einsetzen müssen, war von dieser Seite her großartig. Ich denke, dass wir alle gelernt haben, wie mächtig wir als Einheit sein können", betont der Williams-Pilot.

Das sei in Zeiten, in denen die Formel 1 aufgrund der Corona-Pandemie vor leeren Rängen fahren muss, um so wichtiger. Russell gibt zu: "Es fühlt sich ganz anders an. Man hat nicht ganz die gleiche Begeisterung wie sonst, wenn man normalerweise ins Fahrerlager fährt, alle Fans warten und es ist viel los."

Wie sich die Formel 1 ohne Fans vor Ort anfühlt

Manchmal fühle es sich deshalb fast wie ein Testtag an, so der 22-Jährige. Aber er sagt auch: "Sobald der Helm aufgesetzt ist, ist man voll auf seine Arbeit konzentriert. Wenn man in der Startaufstellung steht, fühlt es sich etwas ruhiger an, und die Atmosphäre ist nicht mehr ganz so geschäftig wie sonst. Aber sobald der Helm aufgesetzt ist, ist man nur noch auf seine Arbeit konzentriert."

Besonders habe er die Fans aber natürlich bei seinem Heimrennen in Silverstone vermisst, wo die Formel 1 diesmal gleich doppelt gastierte. "Für mich war das Rennen im vergangenen Jahr mit den heimischen Fans etwas ganz Besonderes", erinnert sich Russell. "Vor allem in der Fanzone war die Stimmung elektrisierend."


Fotos: Grand Prix von Großbritannien


"Ich weiß nicht, wie viele Leute dort waren. Fünf- bis zehntausend Menschen drängten sich auf der Bühne im Bereich der Fanzone. Man fühlte sich fast ein bisschen wie ein Rockstar, und ich war nur ein Rookie, der auf Platz 19 herumfuhr. Das war also ein ganz besonderes Gefühl. In diesem Jahr ist die Aufregung durch den Mangel an Fans etwas verloren gegangen, aber dafür haben wir ein schnelleres Rennauto."

Russell vergleicht sich nicht mit Albon oder Norris

Um mit seinen jungen Kollegen wie Alexander Albon (Red Bull) und Lando Norris (McLaren) zu kämpfen, die ebenfalls ihr zweites Formel-1-Jahr bestreiten, reicht es aber noch nicht. Wie frustrierend ist das? "Ich denke, wir alle, vor allem ich selbst, ich bin ein Rennfahrer und ich will gewinnen", antwortet Russell.

"So gerne ich auch in den Punkterängen kämpfen würde, ich glaube, man will immer mehr. So wie es derzeit für mich aussieht, sind Punkte das Ziel, aber ich schätze, wenn man das erreicht hat, dann will man jedes Wochenende Punkte, dann will man auf das Podium kommen, dann geht es jedes Wochenende um Podestplätze, und wenn man ein Rennen gewinnt, reicht das nicht aus. Dann will man um Rennsiege kämpfen."

Und wenn man dazu in der Lage ist, geht es freilich um das ultimative Ziel: den Gewinn der Meisterschaft. "Ich denke also, als Rennfahrer und Fahrer ist es nie genug, bis man um diese Meisterschaft kämpft", sagt der Williams-Pilot. "Und ich weiß auch, dass ich um Rennsiege und Meisterschaften kämpfen möchte."

Den Vergleich zu Albon und Norris sieht er entspannt: "Ich lerne mein Ding, so wie sie es tun. Natürlich sind sie in einer anderen Position als ich, aber dies ist ein längeres Spiel, und ich möchte nicht, dass mich in dieser Phase meiner Karriere irgendetwas aus der Fassung bringt oder mich auf meinem Weg behindern könnte. Ich bin jetzt im zweiten Jahr, und ich hoffe, dass ich die nächsten 15-20 Jahre hier bleiben werde."

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