"Wer ist der Nächste?": Hamilton unterstützt Sturz umstrittener Statue
Dass Demonstranten in Bristol die Statue eines Sklavenhändlers gestürzt haben, findet bei Lewis Hamilton Anklang: Er fordert Regierungen auf, weitere zu entfernen
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat erneut mit einem politischen Statement auf sich aufmerksam gemacht. Nachdem sich der Mercedes-Pilot zuletzt im Zuge der BlackLivesMatter-Bewegung zu Wort gemeldet hatte, unterstützt er nun Demonstranten, die in Bristol eine große Bronzestatue des ehemaligen Politikers Edward Colston gestürzt und im Hafenbecken versenkt haben.
Colston, der von 1636 bis 1721 lebte, war außerdem Sklavenhändler und dabei an der Versklavung von 80.000 Menschen - vor allem aus Afrika - beteiligt. Daher war die Statue bereits seit einiger Zeit umstritten, und dass sie jetzt gestürzt wurde, kann Hamilton nur gutheißen.
Er fordert: "Alle Statuen von rassistischen Männern, die ihr Geld mit dem Verkauf von Menschen gemacht haben, sollten gestürzt werden. Wer ist der Nächste?", schreibt er auf Instagram neben dem Emoji einer schwarzen Faust.
Was im ersten Moment nach Vandalismus klingt, soll es für Hamilton aber nicht sein. Stattdessen fordert er alle Regierungen weltweit auf, sich der Aktion anzuschließen und rassistische Symbole "friedvoll" zu entfernen.
Einen Tag später legt der Brite noch einmal nach. Er ist sich sicher, dass die Statue niemals entfernt worden wäre, wenn es die Demonstranten nicht getan hätten. Dass darüber gesprochen wird, das Denkmal nun in einem Museum auszustellen, schockiert ihn.
"Die Statue dieses Mannes sollte im Fluss bleiben, wie die 20.000 afrikanischen Seelen, die auf der Reise hierher umgekommen sind und ins Meer geworfen wurden - ohne Begräbnis oder Gedenkstätte", so Hamilton. "Er hat sie ihren Familien und ihrem Land weggenommen und sollte nicht gefeiert werden!"
Hamiltons Vorschlag: "Sie sollte durch eine Gedenkstätte für alle jene ersetzt werden, die er verkauft hat und die ihre Leben verloren haben."
Gleichzeitig kritisiert der Brite seine heimische Regierung noch einmal aufgrund eines anderen Themas stark: der Umgang mit der Coronakrise. Er sei "entsetzt", wie die Politik mit COVID-19 umgegangen ist.
Erst seit heute gibt es verschärfte Einreisebestimmungen und eine zweiwöchige Quarantäne für alle, die in das Land kommen wollen. Zu spät, findet Hamilton: "Ihr hättet die Grenzen schon vor Monaten schließen sollen. Wie man Leute ohne Tests aus anderen Ländern einfliegen lassen kann, ist rätselhaft."
"Ihr hättet Tausende von Leben retten können", kritisiert er und wird deutlich: "Wir brauchen bessere Anführer!"