Ex-McLaren-Teamchef Ron Dennis: Warum er sich philantropisch engagiert
Warum der frühere McLaren-Boss Ron Dennis dem Kommerz abgeschworen hat und sich stattdessen lieber für den guten Zweck einsetzt
(Motorsport-Total.com) - "Ich habe eine komplett neue Richtung eingeschlagen", sagt Ron Dennis. In der Tat: 2017 stieß er laut eigener Aussage sämtliche Anteile an Unternehmen ab, die er bis dahin besessen hatte. Heute hat er nichts mehr mit Motorsport oder McLaren am Hut, also dem Rennstall und dem Automotive-Giganten, die er beide über Jahrzehnte führte.
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Ron Dennis führte McLaren ab den 1980er-Jahren und bis hinein ins neue Jahrtausend Zoom Download
"Meine Welt ist nun das Philantropische", sagt Dennis im Gespräch mit 'Sky'. Bedeutet: Dennis engagiert sich für wohltätige Zwecke, sucht dabei aber nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl aller Beteiligten.
So zum Beispiel in der anhaltenden Coronavirus-Krise, in der Dennis aus dem Familien-Ersparten rund eine Million Euro an den Nationalen Gesundheitsdienst NHS in Großbritannien spendete.
So erklärt Dennis seine neue Sichtweise
Um Aktionen wie diese zu begründen, holt Dennis ein wenig aus und erklärt: "Ich erinnere mich, wie nach dem Zweiten Weltkrieg manche Firmen ein Vermächtnis hatten. Mars, General Motors, Coca-Cola. Sie hatten ein Vermächtnis, weil sie sich im Krieg engagiert hatten."
"Es gab Einzelpersonen und Marken, die den anderen Weg eingeschlagen hatten. Ihr Vermächtnis ist, dass sie eben nicht Flagge gezeigt haben. Wenn sie sich aber damit wohlfühlen, dann soll es so sein."
"Mein Vermächtnis wird sein: Ich habe das Bestmögliche versucht - mit Wissen, Expertise und Detailversessenheit, also den Eigenschaften, die meinen Stil zu meiner aktiven Zeit in der kommerziellen Welt ausgezeichnet haben."
Keine Kritik an der ehemaligen Konkurrenz
Ein Urteil über andere, gerade aus der Formel-1-Szene, will sich Dennis nicht anmaßen. Jeder müsse mit der aktuellen Coronavirus-Situation auf seine Weise umgehen. Einige Teams zum Beispiel setzen auf Kurzarbeit und Lohnkürzungen.
"Ich werde niemanden kritisieren", sagt Dennis dazu. "Unterm Strich muss jeder das tun, was er für richtig hält. Sie müssen mit ihren Gedanken leben und mit ihrem Handeln. Und sie müssen zufrieden mit ihrem Spiegelbild sein."
"Egal ob Fußballer, Rennfahrer oder Sportler allgemein, es ist alles Unterhaltung. Sie müssen mit ihrem Gewissen leben. Und manche Leute müssen gewisse Dinge aus kommerziellen Erfordernissen tun, einfach, um das Überleben sicherzustellen."