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Lewis Hamilton: Merkwürdig, dass ich jetzt der Kerl im TV bin
Erfolgreicher als Fangio & Co.: Lewis Hamilton gehört weltweit zu den berühmtesten Sport-Superstars, doch das erscheint ihm nach wie vor "surreal" ...
(Motorsport-Total.com) - Mit seinem sechsten WM-Titel in der Formel 1 hat Lewis Hamilton sein Standing als britischer (aber auch globaler) Sport-Superstar weiter manifestiert. Dabei ist es noch keine 15 Jahre her, dass der Grand-Prix-Sport für ihn in weiter Ferne schien.
Hamilton macht nach außen nicht den Eindruck, als sei ihm seine Berühmtheit unangenehm. Er genießt sein Jetset-Leben, setzt sich auf Social Media professionell in Szene und nutzt das, um sich für Anliegen einzusetzen, die ihm wichtig sind. Zum Beispiel den Umweltschutz.
Trotzdem empfindet er es immer noch als surreal, dass er als sechsmaliger Champion Ikonen des Sports wie Juan Manuel Fangio, Jackie Stewart oder Ayrton Senna übertroffen hat. Das wurde ihm nach dem Titelgewinn am vergangenen Wochenende in Austin einmal mehr bewusst.
"Ich erinnere mich noch daran, als ich jünger war, aufgewacht bin, die Treppe nach unten kam, zu meiner Stiefmutter Linda. Sie hat mir immer ein Bacon-Sandwich gemacht, und dann haben mein Dad und ich uns zusammengesetzt, um den Grand Prix zu schauen."
"Es ist schon merkwürdig, das damals im TV gesehen zu haben - und jetzt bin ich selbst derjenige, der da im Fernsehen ist und Dinge anstellt, die ich früher bei Ayrton und Michael als großartig bewundert habe. Es ist jenseits von surreal, dass mich meine Lebensreise an diesen Punkt gebracht hat, zu einem sechsten Titel", philosophiert der 34-Jährige.
Austin war für ihn auch insofern besonders, als zum ersten Mal die gesamte Hamilton-Familie am Rennplatz vereint war. Vater Anthony hat seine Karriere zwar jahrelang als Manager begleitet, doch zwischenzeitlich kam es zum Bruch zwischen den beiden. Von Mutter Carmen ist Anthony geschieden.
"Ich erinnere mich gar nicht an das letzte Mal, dass mein Stiefvater und meine Stiefmutter, mein Vater und meine Mutter gemeinsam bei einem Grand Prix waren", freut sich Hamilton über die offensichtlich verbindende Wirkung seines sechsten Titels - und ergänzt: "Ich weiß gar nicht, wie ich mich jetzt fühlen soll!"
Vater Anthony hat in Austin verraten, dass er eigentlich gar nicht vorhatte, in die USA zu fliegen, das aber ausdrücklicher Wunsch seines Sohnes war. Neben dem allerengsten Familienkreis kamen sogar Familienmitglieder aus Grenada, wo Hamilton sen. seine Wurzeln hat. Die einstigen Streitigkeiten innerhalb der Hamilton-Familie scheinen Schnee von gestern zu sein.
"Ich glaube nicht, dass sie alle schon mal bei einem WM-entscheidenden Grand Prix waren. Das mit ihnen zu erleben, mit den Menschen, die mich ausmachen und die so viel für mich aufgegeben haben, damit ich das Leben haben kann, das ich heute lebe, und sie lächeln zu sehen - das macht mich wirklich stolz und glücklich."