Fotostrecke: Fahrer, die an Superlizenz-Punkten gescheitert wären
Wer keine 40 Superlizenz-Punkte hat, darf nicht in die Formel 1: Hätte es das schon früher gegeben, wären einige große Namen nicht dabei gewesen
(Motorsport-Total.com) - Als Max Verstappen für 2015 mit 17 Jahren und nach nur einer Saison im Formelsport als Stammpilot für Toro Rosso bestätigt wurde, reagierte die FIA bei den Zugangsvoraussetzungen für die Formel 1. Ab der Saison 2016 durfte man erst mit 18 Jahren in die Königsklasse aufsteigen, zudem hat man ein Punktesystem für die Superlizenz entwickelt, damit Fahrer die notwendige Vorerfahrung bekommen.
Piloten sind nun gezwungen, Erfolge in Nachwuchsserien einzufahren, um die 40 Punkte zu erreichen. Das verhindert einerseits ein zu schnelles Aufsteigen in die Formel 1 und sorgt gleichzeitig dafür, dass talentlose Bezahlfahrer keine Plätze mehr blockieren. Allerdings hätte es in der Vergangenheit auch den Einstieg einiger großer Namen verhindert, auf die wir in unserer Top-10-Fotostrecke schauen wollen.
Natürlich ist das eine reine Spielerei. Denn durch die Veränderungen im Unterbau der Formel 1 kann man nur grob einschätzen, wie viel Wert eine Serie damals gehabt haben könnte - daher sind alle Vergleiche mit großer Vorsicht zu genießen (und auch bis 2000 begrenzt). Zumal selbst die einzelnen Serien in der jüngeren Geschichte mal besser und mal schlechter bepunktet wurden.
Natürlich hätten die Fahrer womöglich auch andere Karrierewege gewählt, wenn sie gewusst hätten, dass man diese Punkte sammeln muss - und viele wären daher vermutlich auch auf anderem Wege in die Formel 1 gelangt. Nur halt ein wenig später.
Ein gutes Beispiel hierfür ist Sebastian Vettel. Der Deutsche hätte sein Debüt für Robert Kubica 2007 unter heutigen Voraussetzungen gar nicht geben dürfen. Sein Formel-BMW-Titel hätte ihm zwölf Punkte gebracht, wenn wir es mit der heutigen Formel 4 gleichsetzen. Hinzu kämen ein zweiter und ein fünfter Platz in der Formel-3-Euroserie.
Wenn wir die Serie auf ein Niveau mit einer heutigen regionalen Formel 3 stellen, wären durch die 20 und sieben Zähler maximal 39 Punkte rausgekommen - und 40 hätte er gebraucht. Hätte Vettel dadurch die Saison 2007 in der Renault-World-Serie beendet, wären zwar die Punkte der Formel BMW weggefallen, aber die der deutlich höherklassigen Formel Renault 3.5 hinzugekommen.
Dort wurde Vettel am Ende Fünfter, obwohl er weniger als die Hälfte der Rennen absolviert hätte. Dem Einstieg bei Toro Rosso zur Saison 2008 wäre nichts entgegengestanden.
Es zeigt aber ganz klar: Es ist reine Theorie und ein reines Zahlenspiel, dennoch lässt sich auch dabei eine Tendenz feststellen. Die Piloten, die auch nach heutigem Standard null Superlizenz-Punkte beim Einstieg gehabt hätten, dürften den geneigten Formel-1-Kenner nicht überraschen: Zsolt Baumgartner, Gaston Mazzacane und Alex Yoong.
Ob man es schade findet oder nicht: Solche Piloten schaffen es heutzutage definitiv nicht mehr in die Formel 1. Wobei es da auch Ausnahmen gibt. Interessanterweise wäre Yuji Ide 2006 nur um zwei mickrige Pünktchen an der Einstiegshürde gescheitert. Genau jener Japaner, dem nach nur vier Rennen die Superlizenz wieder entzogen wurde, weil er in der Formel 1 deutlich überfordert war.