Twitter-Streit: Alonso unterstellt Formel-1-Website erfundene Zitate
Luca di Montezemolo übt im Formel-1-Podcast Kritik an Fernando Alonso, doch der feuert auf Twitter zurück und glaubt die Zitate nicht
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso fährt nicht mehr Formel 1, versteht es aber immer noch, den Zirkus aus der Ferne aufzumischen. So geschehen am Dienstagnachmittag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Denn dort hat der zweimalige Weltmeister, der diese Woche in Südafrika einen Toyota Hilux für die Rallye Dakar testet, einen kontroversen Tweet abgesetzt.
Angefangen hat alles mit einem Interview des ehemaligen Ferrari-Präsidenten Luca di Montezmolo mit dem Formel-1-Podcast 'Beyond the Grid', aus dem die offizielle Formel-1-Website vorab zitiert hat. "Alonso war Alonso, nicht Alonso-Ferrari", kritisiert Montezemolo darin. "Wenn er gewinnt, ist er glücklich. Wenn er nicht gewinnt, ist das Team daran schuld und er ist unglücklich."
Daher, so der Italiener, halte Alonso dem Vergleich mit anderen Ferrari-Legenden wie Michael Schumacher oder Niki Lauda nicht stand: "Er war weniger nahe am Team als Michael und Niki, besonders in den schwierigen Zeiten. Denn in guten Zeiten nahe am Team zu sein, ist leicht."
'Formula1.com' hat die Story zu den Zitaten auf Twitter gepostet - und sich so Alonsos Zorn eingefangen. "Es hatte schon einen Grund, dass ich diesem Account bis heute nicht gefolgt bin. Das erinnert mich wieder daran warum!", twittert der McLaren-Botschafter. Montezemolo - der "Präsident", wie ihn Alonso immer noch nennt - habe die kritischen Zitate gegenüber seiner Person "nie gesagt", behauptet er.
Ob 'Formula1.com' wirklich Zitate frei erfunden hat, wie der Alonso-Tweet suggeriert, oder Alonso die offizielle Website der Formel 1 zu Unrecht der Lüge beschuldigt, wird sich schon heute klären, wenn die nächste Ausgabe von 'Beyond the Grid' mit Luca di Montezemolo in voller Länge veröffentlicht wird.
Der Vollständigkeit halber sei ergänzt, dass Montezemolo im Podcast auch sehr positiv über seinen ehemaligen Fahrer spricht. Was die Performance betrifft, sei Alonso "sehr gut" gewesen - auf einer Stufe mit Lewis Hamilton und Sebastian Vettel, und "im Rennen sehr nahe am Level von Michael. Im Rennen war Alonso ein fantastischer Fahrer."
Die Weltmeisterschaften 2010 und 2012 habe er "nicht aufgrund seiner Fehler" verloren. Und: "Wenn er einen Titel gewonnen hätte, würden wir uns heute ganz anders über ihn unterhalten. Dann würden wir sagen, dass Alonso dazu in der Lage war, Weltmeister zu werden, obwohl er über viele Jahre nicht das beste Auto hatte. Alonso ist sehr stark."