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Podcast beweist: Fernando Alonsos Anschuldigungen waren falsch
Fernando Alonso beschuldigt wieder einmal die Medien der Lüge, doch wie sich herausstellt ist es er selbst, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat den offiziellen Twitter-Account der Formel 1 zu Unrecht diskreditiert. Am Dienstag hatte er öffentlich unterstellt, Aussagen des ehemaligen Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo seien frei erfunden. Doch inzwischen ist bewiesen, dass Montezemolo die Alonso-kritischen Aussagen wirklich genauso gesagt hat, wie sie widergegeben wurden.
Auf 'Formula1.com' wurde Montezemolo mit den Worten zitiert, dass Alonsos Charakter einer von drei wesentlichen Gründen dafür war, dass der Spanier auf Ferrari nie Weltmeister geworden ist: "Alonso war Alonso, nicht Alonso-Ferrari. Wenn er gewinnt, ist er glücklich. Wenn er nicht gewinnt, ist das Team daran schuld und er ist unglücklich."
Das wiederum veranlasste Alonso zu einer schallenden Kritik am F1-Twitter-Account, über den die Story geteilt wurde: "Es hatte schon einen Grund, dass ich diesem Account bis heute nicht gefolgt bin. Das erinnert mich wieder daran warum!" Montezemolo habe die Zitate nämlich "nie gesagt", twitterte Alonso - und bezichtigte die offizielle Website der Formel 1 damit de facto, Zitate frei erfunden zu haben.
Eine völlig unberechtigte Medienkritik, wie sich nun herausgestellt hat. Denn der Podcast, ein Interview zwischen Montezemolo und dem Journalisten Tom Clarkson aus der Reihe 'Beyond the Grid', ist inzwischen auch als Audiofile verfügbar. Und so kann sich jeder ein Bild davon machen, dass 'Formula1.com' die Montezemolo-Aussagen weder falsch dargestellt noch aus dem Kontext gerissen hat.
Die Twitter-Affäre ist ein Symbol dafür, wie rasant sich "Fake News" im Internet verbreiten: Während die (wahre) Story des offiziellen F1-Channels bisher nur 2.500 Mal geliked wurde, erhielt Alonsos (unwahre) hämische Medienkritik über 11.000 Likes. Umso wichtiger, dass unabhängige Medien den wahren Kontext darstellen und die Fans darüber aufklären.
Übrigens nennt Montezemolo neben Alonsos Charakter noch zwei weitere Gründe, warum es in der gemeinsamen Zeit nicht mit einem WM-Titel geklappt hat. Erstens: Pech. Der ehemalige Ferrari-Präsident verweist in diesem Zusammenhang zum Beispiel auf das dramatische Finale in Brasilien 2012, als Alonso eine Hand schon am Pokal hatte.
Zweitens: Alonso sei genau in jenen Jahren bei Ferrari gewesen, "als Red Bull in der gleichen oder zumindest einer ähnlichen Position war wie Ferrari in den frühen 2000er-Jahren. Der Red Bull war das mit Abstand beste Auto. Selbst Fahrer wie Webber - ein guter Fahrer, aber keiner, der das gewisse Extra hatte - konnten damit Rennen gewinnen."