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Lewis Hamilton: Singapur 2018 beweist, dass ich den Trubel brauche
Mercedes-Star Lewis Hamilton erklärt, wieso der Vorwurf, der Jet-Set würde ihm schaden, ungerechtfertigt ist und nennt das Singapur-Wochenende 2018 als Beweis
(Motorsport-Total.com) - Der Vorwurf ist fast so alt wie Lewis Hamiltons Formel-1-Karriere: Vergeudet der Mercedes-Superstar zu viel Energie bei Fashion-Events und auf dem roten Teppich, und lenkt ihn das von seinem Hauptjob als Rennfahrer ab? "Im Vorjahr ist es mir nicht schwer gefallen, alles unter einen Hut zu kriegen", rechtfertigt sich der Brite. "Ich habe viel Energie, und ich entscheide sehr sorgfältig, wie ich mir meine anderen Termine und Leidenschaften einteile. All das macht mich nur noch fokussierter."
© Sutton
Zu viel Jetset? Hamilton muss sich erneut mit dem alten Vorurteil herumschlagen Zoom Download
Als Beweis dafür, dass er keineswegs unter seinen Reisen rund um den Erdball leide, nennt er das souveräne Singapur-Wochenende im Vorjahr. "Es hat eine Weile gedauert, dass ich das beweisen konnte, aber in Singapur bin ich die beste Runde meines ganzen Jahres gefahren", verweist er auf die fehlerlose Pole-Position-Runde auf dem schwierigen Stadtkurs.
"In den Tagen davor war ich auf der anderen Seite des Erdballs", spielt er auf sein Programm zwischen den Rennen in Monza und Singapur an: Aus Italien reiste er damals in sein Appartement in Monaco, ehe es weiterging zur Präsentation seiner ersten Modekollektion in Schanghai. Dann ging es wieder zurück nach Italien, zur Hochzeit eines Freundes, und als kleine Draufgabe noch zur Fashion-Week in New York.
"Das zeigt, dass nichts unmöglich ist, wenn man es mit Herzblut macht. Ich habe wohl mit Abstand das stressigste Leben von allen Fahrern, aber das ist meine Entscheidung, und so funktioniere ich eben."
Der Erfolg gibt Hamilton, der 2018 Topleistungen am laufenden Band abgeliefert hat, recht. Und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist im Gegensatz zu Hamiltons früherem Teamchef Ron Dennis davon überzeugt, dass der fünfmalige Weltmeister viel Freiraum benötigt, um sich wohlzufühlen und sein ganzes Potenzial abzurufen.
Man darf gespannt sein, wie sich der 34-Jährige diesbezüglich verhalten wird, wenn die Erfolge eines Tages nicht mehr an der Tagesordnung stehen, was nach dem mäßigen Testauftakt der Silberpfeile in Barcelona bereits dieses Jahr nicht auszuschließen ist. Ob er mit einem anderen Lebenswandel besser beraten wäre, ist allerdings eine andere Frage.