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"Shoey"-Contest: Krebskranke Brasilianerin bewegt Daniel Ricciardo
Wie eine an Knochenkrebs leidende Brasilianerin durch Daniel Ricciardos "Shoey"-Contest zum Social-Media-Star wurde und damit den Formel-1-Star beeindruckt
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte Daniel Ricciardo nur einen "Shoey"-Contest auf Twitter durchführen, doch mit einem Beitrag wie dem von Ana Luiza Kalil hatte er nicht gerechnet. Die junge Brasilianerin hatte sich dabei gefilmt, wie sie Schaumwein aus einem Sportschuh trinkt, und gepostet: "Mit diesem Shoey feiere ich die 100 Tage seit meiner Knochenmark-Transplantation - und Daniel Ricciardo, der mich dazu inspiriert hat, immer positiv zu denken und im Zeitraum meiner Knochenkrebsbehandlung immer zu Lächeln."
Dass die 29-Jährige aus Belo Horizonte den Contest und damit Ricciardos in Abu Dhabi verwendete Rennfahrerschuhe inklusive Autogramm gewonnen hat, ist keine große Überraschung. Schon am nächsten Tag reagierte der sonst so schlagfertige Rennfahrer mit einem Retweet: "Unglaublich! Mir fehlen die Worte. Du bist toll!"
In jenen Minuten war Kalil gerade wegen der starken Medikamente eingeschlafen, die sie in ihrer Chemotherapie nehmen muss. "Als ich aufwachte, hat mein Handy wegen der vielen Nachrichten und Anrufe vibriert, weil mir so viele Menschen mitteilen wollten, dass er mein Video geteilt hat", erinnert sie sich gegenüber der brasilianischen Website 'Torcedores'. "Ich war wie gelähmt, wusste gar nicht, was ich sagen soll."
Ricciardo von eigener Rolle überrascht
In nicht einmal drei Wochen wurde das Video 365.000 Mal aufgerufen und über 700 Mal geteilt - und gibt vielen Menschen Inspiration. Auch Ricciardo selbst. "Das war wirklich cool, als ich das Video erstmals gesehen haben", zeigt er sich beeindruckt.
Ricciardo wisse zwar, dass viele Fans zum ihm aufblicken, "aber ich hatte nie den Eindruck, dass ich so einen Einfluss auf das Leben eines anderen Menschen habe", zeigt er sich verwundert. "Das ist wirklich stark."
Ricciardo: Video hat meine eigene Situation relativiert
Das Posting der krebskranken Kalil habe dem Australier, der eine schwierige zweite Saisonhälfte erlebte, die Dimension seiner eigenen Probleme aufgezeigt: "Man sieht, dass es immer jemanden gibt, der noch mehr durchmacht, wenn man gerade ein Tief hat - und wie gut es einem eigentlich geht. Ein schlechtes Rennen ist eine Kleinigkeit, wenn man das mit der Gesundheit vergleicht. Natürlich sind mir die Rennen wichtig, aber wenn ich am Montag aufwache, fühle ich mich gesund. Dafür muss man dankbar sein."
Das sei auch der Grund, warum er auch lächelt, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist. "Denn ein schlechter Tag in meinem Leben wäre im Leben eines anderen immer noch ein ziemlich guter Tag", sagt er. "Und sie ist dafür ein sehr extremes Beispiel."
Krebskranker Fan hofft auf Treffen
Dass das legendäre breite Grinsen Ricciardos auch seiner Anhängerin Hoffnung gibt, daraus macht Kalil kein Geheimnis: "Ich bewundere ihn dafür. Er grinst immer, ist immer glücklich und scherzt ständig herum. Er ist sehr freundlich und charismatisch, und wenn ich seine Videos anschaue, dann habe ich das Gefühl, dass man gar nicht neben ihm stehen kann ohne selbst zu Grinsen. Seine Freude ist ansteckend."
Noch muss die Brasilianerin ein halbes Jahr lang Bestrahlungen über sich ergehen lassen, das Schlimmste habe sie allerdings hinter sich. Und sie blickt schon wieder in die Zukunft: "Vielleicht ergibt sich ja irgendwann die Gelegenheit, dass ich ihn treffe."