Motorsport und Bildung vereinbaren: Hamilton will Gespräch mit Todt
Lewis Hamilton möchte philanthropisch wirken und sich um die Vereinbarkeit von Motorsport und Bildung bemühen: "Zeit auf Erden soll nicht bedeutungslos sein"
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton sorgt sich um den Motorsport-Nachwuchs: Der frisch gebackene Formel-1-Weltmeister will das Gespräch mit dem FIA-Präsidenten Jean Todt suchen, um zu erwirken, dass sich Schulbildung und eine Karriere im Profisport künftig besser vereinbaren lassen. Er erkennt die Gefahr, dass ehrgeizige Eltern bei ihrem Sohn oder ihrer Tochter alles auf eine Karte setzen - und am Ende ein Lebensweg zerstört ist, wenn sich auf der Rennstrecke nicht der erhoffte Erfolg einstellt.
"Ich habe das Gefühl, dass wir auf Kinder in Schulen positiv Einfluss nehmen könnten", sagt Hamilton und erkennt eine Gefahr: "Viele Kinder, die Rennen fahren, haben keinen Zugang zu Bildung oder werden nicht gebildet." Er selbst hätte sich an den Helden seiner Kindheit - vor allem Mika Häkkinen und David Coulthard - ein Beispiel genommen und möglicherweise auf sie gehört.
Dazu fühlt sich Hamilton berufen, abseits der Formel 1 Gutes zu tun. "Es ist schön, Titel zu gewinnen, aber hoffentlich kann ich mit Jean daran arbeiten, dass solche Kinder Ingenieure werden, wenn sie es nicht in die Formel 1 oder anderswo schaffen", meint er und erwähnt zahlreiche Karrierechancen innerhalb der Teams, wo Stallgeruch und praktische Erfahrungen als Fahrer gerne gesehen sind.
Die Sorge um die Bildung von Motorsport-Kids ist nicht neu: Bereits vor einigen Jahren machte sich Red-Bull-Designguru Adrian Newey für das Thema stark. Doch passiert ist bislang wenig.
Hamilton möchte das ändern, um nicht nur als Rennfahrer in Erinnerung zu bleiben: "Dieser tolle Sport und mein persönliches Glück mit meiner Karriere haben mir eine tolle Basis verschafft, um andere Projekte anzugehen", sagt er. "Ich wollte schon immer positiv wirken und nicht nur nehmen, nehmen, nehmen." Schulen aufzubauen, Bildung zu fördern und Menschen in schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen, sei für ihn besonders interessant: "Ich will nicht, dass meine Zeit auf Erden bedeutungslos ist."