• 25. Oktober 2018 · 13:33 Uhr

Niki Laudas Ärzte: Abu-Dhabi-Comeback 2018 nicht ausgeschlossen!

Wie Niki Laudas Ärzte nach der Lungentransplantation die Chancen einschätzen, dass dieser noch 2018 zur Formel 1 zurückkehrt, und wie sein aktueller Zustand ist

(Motorsport-Total.com) - Die Ärzte von Niki Lauda, der zweieinhalb Monate nach einer Lungentransplantation das Wiener Allgemeine Krankenhaus (AKH) verlassen hat und nun mit seiner Reha beginnt, schließen nicht aus, dass der 69-Jährige noch diese Saison zur Formel 1 zurückkehrt. "Ich verstehe, dass er gerne dabei wäre", antwortet Walter Kletepko, Leiter der klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie, bei einer Pressekonferenz in Wien auf die Frage, ob Lauda in einem Monat nach Abu Dhabi reisen werde. "Wir alle würden uns darüber freuen, aber ich könnte es nur mit einer Glaskugel sagen, ob er es schafft oder nicht." Würde er das tun, "würde das nicht auf Fakten aufbauen".

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Eiserner Wille: Niki Lauda will unbedingt in die Formel 1 zurückkehren Zoom Download

Fakt sei aber, dass es gelungen sei, Lauda aus einer "extrem komplexen Situation, in der er war, jetzt entlassen zu können - und dass er sich jetzt auf seine Rehabilitation und zunehmende Kraftgewinnung konzentrieren kann." Man sei nicht überrascht, aber "glücklich, dass es so ein gutes Ende geworden ist".

Nach der lebensrettenden Operation spreche nichts gegen ein Comeback im Grand-Prix-Sport. "Wir erwarten, dass er eine fast normale Lebensqualität hat, natürlich körperlich etwas eingeschränkt, weil er schon 69 ist und eine lange, schwere Operation hatte", sagt Kletepkos Kollege Peter Jaksch.

Ärzte erwarten "fast normale Lebensqualität"

Was er damit genau meint? "Er wird sicher wieder fliegen können. Er kann zu den ganzen Grand-Prix-Rennen fahren, er wird Autofahren können, er wird herumgehen können", zählt er auf. "Er wird sicher kein Sportler mehr werden, aber das war er glaube ich die letzten Jahre auch nicht. Die einzige Einschränkung wird sein, dass er seine Medikamente schlucken muss und eine gewisse Infektanfälligkeit da ist."

Obwohl Laudas Körper durch die lange Zeit auf der Intensivstation abbaute, habe er nicht maßgeblich an Gewicht verloren, meint Jaksch: "Er sieht aus wie vorher". Worauf Kletepko einwirft: "Er sieht gut aus." Dennoch verbrachte Lauda deutlich mehr Zeit im Krankenhaus, als es nach einer Lungentransplantation üblich ist, geben die Ärzte zu. Im Schnitt seien das drei Wochen, bei der Formel-1-Legende waren es 82 Tage.

Das habe aber damit zu tun, dass die Krankheit bei Lauda aus heiterem Himmel gekommen sei, während sich andere Patienten auf den Eingriff vorbereiten können. "Die Tatsache, dass es nicht schneller geht, ist nichts Unerwartetes, denn alle, die mit der Materie vertraut sind, wussten, dass aus einer derartig komplexen Situation ein erfolgreiches Ende nur dann entstehen kann, wenn die nötige Zeit dafür da ist", erklärt Kletepko.

Lauda: Ungarn-Grand-Prix trotz Lungenmaschine

Aus diesem Grund sei es auch notwendig gewesen, den Gasaustausch der Lunge durch eine Maschine zu ersetzen, ohne die Lauda nicht überlebt hätte. Diesem sei der Ernst der Lage aber stets bewusst gewesen. "Ich erinnere mich noch gut, als Niki Lauda an der Pumpe im vollwachen Zustand den Hungaroring-Grand-Prix verfolgt hatte - voll abhängig von der Maschine", erzählt Kletepko.

Schon zwei Tage nach der Operation konnte allerdings der Schlauch aus der Lunge entfernt werden. Dennoch betonen die Ärzte, wie sehr sich ein solcher Eingriff auf den Patienten auswirkt. "Herr Lauda war kritisch krank", sagt Gottfried Heinz, der für Laudas intensivmedizinische Betreuung zuständig war. "Das ist ein wirklicher Einschnitt im Leben - nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv. Die Patienten leben von ihren Reserven, und innerhalb weniger Tage kommt es bereits zu einem Verlust der Muskulatur. Das betrifft auch die Atemmuskulatur."

Abgesehen davon sei eine Lungentransplantation, obwohl sie inzwischen Routine ist, eine "große Operation. Da ist es nicht verwunderlich, dass er seine Zeit braucht, um wieder zu genesen. Selbst 18-Jährige müssen mühsam wieder auf die Füße gestellt werden, müssen gehen und wieder Schlucken lernen. Es braucht sehr lange, um das alles wieder aufzutrainieren."

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