Fotostrecke: Jacky Ickx fährt den Ferrari 312B von 1970
Anlässlich des 50. Jubiläums seines ersten Sieges war Jacky Ickx in Spa in seinem alten Auto unterwegs - Nudelkonzern-Erbe Paolo Barilla ließ den Wagen restaurieren
(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Pilot Jacky Ickx hat am Sonntag im Rahmen des Belgien-Grand-Prix in Spa-Francorchamps zwei Showrunden in einem Ferrari 312B gedreht. Der Anlass war das 50. Jubiläum seines ersten Rennsieges im Jahr 1968 in Rouen. Das während den Saisons 1970 und 1971 im Einsatz befindliche Fahrzeug zauberte dem Belgier ein Lächeln auf das Gesicht und begeisterte die Fans.
Der 312B mit Ickx' legendärer Startnummer 27 rollte zwei Stunden vor Rennstart bei bestem Wetter, aber mit Regenreifen über die Ardennen-Achterbahn. Der 71-Jährige ließ es sichtlich ruhig angehen, genoss aber die Ausfahrt mit seinem alten Dienstwagen offenbar genauso wie das Publikum.
Der Ferrari mit der flachen Schnauze, den chrakteristischen Chromspiegeln und den gelben Streifen feierte während seiner "aktiven" Zeit fünf Siege bei 16 Grand-Prix-Einsätzen. Ickx wurde mit dem Wagen aus der Feder des langjährigen Scuderia-Designers Mauro Forghieris 1970 Vize-Weltmeister, als Jochen Rindt posthum zum Champion erklärt wurde.
Außer dem Ehrenbürger des unweit von Spa gelegenen Stavelot waren auch Clay Regazzoni, Ignazio Giunti und Mario Andretti mit dem Boliden unterwegs - Letzter allerdings nur deshalb, weil 1971 ein Nachfolger nicht rechtzeitig zum Saisonstart fertig wurde und mit drei Rennen Verspätung in den Einsatz kam.
Das in Spa eingesetzte Modell gehört dem früheren Minardi-Formel-1-Piloten und Le-Mans-Sieger Paolo Barilla. Der Unternehmer und Ex-Rennfahrer, der 1985 mit Klaus Ludwig, Paul Belmondo, Marc Duez und Louis Krages in einem Porsche an der Sarthe triumphierte, ist gemeinsam mit seinen zwei Brüdern im Mehrheitsbesitz des gleichnamigen Nudelkonzerns. Der Millardär kaufte das Fahrzeug und ließ es für 1,6 Millionen Euro restauieren und drehte einen Dokumentarfilm darüber.
Ickx' Showrun folgte auf eine Demonstrationsfahrt von Nico und Keke Rosberg in ihren WM-Autos beim Monaco-Grand-Prix sowie von Jacques Villeneuve beim Kanada-Grand-Prix - im Boliden seines Vaters. Liberty Media scheint mit diesen Programmpunkten den in einer Marktanalyse erkannten Fanwunsch, historische Boliden in Aktion zu erleben, befriedigen zu wollen.