Lewis Hamilton im Fußball-Fieber: "Will nach Russland fahren!"
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton möchte die Quali-Pressekonferenz schwänzen, um die englische National-Elf anzufeuern - Am Finaltag hat er sich frei genommen
(Motorsport-Total.com) - Großbritannien ist an diesem Wochenende nicht nur im Formel-1-, sondern auch im Fußball-Fieber. Die englische National-Elf hat es bereits bis in das Viertelfinale geschafft, dort treffen Harry Kane und Co. am Samstag auf die Schweden - kurz nachdem das Qualifying zum Grand Prix in Silverstone zu Ende sein wird. "Wie hoch ist die Strafe, wenn ich die Pressekonferenz am Samstag verpasse?", erkundigt sich Lewis Hamilton schon im Vorfeld bei der FIA. Denn der Brite rechnet wohl damit, dass er es im Zeittraining in die Top 3 schaffen wird bei seinem Heimspiel. Dann würde sich der Anpfiff um 16 Uhr mit der Fragerunde überschneiden.
"Ist es verhandelbar?", scherzt der Brite mit Blick zu FIA-Pressechef Matteo Bonciani. "Ich möchte mir das Spiel unbedingt ansehen, also ... Ich musste mir schon das vorherige Spiel auf meinem Handy anschauen, zumindest habe ich es überhaupt gesehen." Hamilton spricht wohl den Elfer-Krimi gegen Kolumbien an, den die Engländer sensationell gewinnen konnten. Die ganze Nation ist deshalb euphorisch, dass die Briten das erste Mal seit 1966 wieder eine Fußball-Weltmeisterschaft gewinnen könnten. Von diesem Fieber hat sich auch der Formel-1-Champion anstecken lassen.
"Ich kann mir vorstellen, dass die Jungs derzeit einen Höhenflug erleben. Sie müssen einfach so weiterspielen", gibt er seinen Landsmännern Tipps. "Ich hoffe, sie bekommen genügend Schlaf und essen gesund - das macht schon einen großen Teil aus. Dann müssen sie einfach auf den Platz gehen und es genießen." Hamilton kennt das Gefühl, von einer ganzen Nation unterstützt zu werden, und er kennt auch den damit einhergehenden Druck: "Natürlich lastet viel Druck auf ihnen, aber es gibt auch so wahnsinnig viel Unterstützung. In England ist die Leidenschaft für Sport riesig, das sieht man nicht nur hier, sondern auch in den Stadien", zieht er einen Vergleich.
Der Brite verrät, dass er als Kind selbst gerne Fußball gespielt hat. "Ich habe alle Sticker gesammelt, auch Briefmarken, Magazine und Bücher. Ich kann mich auch noch daran erinnern, mit Ashley (Young, Nationalspieler; Anm. d. Red.) gespielt zu haben", erzählt Hamilton, der mit Young in dieselbe Schule gegangen ist. Er ist begeistert von der Leidenschaft im Land: "Das ist in unserer DNS, es ist verrückt."
Und der Brite hofft natürlich, dass England gegen Schweden gewinnt und damit im WM-Halbfinale und schließlich auch im Finale steht. "Ich habe mir nächsten Sonntag schon freigenommen", gibt er zu. "Ich will schließlich in Russland sein an diesem Tag und sie anfeuern!" Am 15. Juli findet das Finale der WM in Russland statt.
Zumindest an diesem Wochenende hat Hamilton zuerst noch eine Aufgabe zu erfüllen, er könnte sich am Sonntag den sechsten Heimsieg sichern, den fünften in Serie. Das hofft auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der bei 'RTL' vor dem Qualifying schmunzelnd meint: "Ich glaube, da geht es ihm jetzt schon mehr um das eigene Fahren als um den Fußball, aber ich bin nicht sicher, ob ihr ihn dann in der Pressekonferenz zu hören bekommt."