GQ-Cover im Kilt: Hamilton bereut "Prinzessinnen"-Vorfall bis heute
Weil Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton sich in den sozialen Medien über Jungs in Mädchenkleidern lustig gemacht hat, setzt er jetzt ein Zeichen für seine Reue
(Motorsport-Total.com) - Als Lewis Hamilton am Weihnachtsmorgen mit seinem Neffen herumscherzte, wusste er noch nicht, was für Wellen das Schlagen würde. Er hatte sich über den kleinen Jungen lustig gemacht, weil der ein Prinzessinnenkleid trug. Es folgte ein Shitstorm in den sozialen Medien, eine ausführliche Entschuldigung und schließlich eine regelrechte Social-Media-Neuerfindung des Mercedes-Fahrers. Wie sehr ihn der Vorfall mitgenommen hat, wird erst jetzt bekannt. Denn für das Cover der aktuellen Ausgaben der britischen 'GQ' posiert Hamilton im Kilt - um ein Zeichen zu setzen und seinen Fehler noch einmal einzugestehen.
"Ich bereue das bis heute", sagt er im Magazin über dem Umstand, dass er seinem Neffen gegenüber geäußert hat, dass Jungen keine Mädchenkleider tragen würden. "Und ich finde es gut, dass Menschen für ihre Worte und Taten zur Rechenschaft gezogen werden. Ich musste viel Kritik einstecken. Aber obwohl es Dinge gibt, die ich in meinem Leben bereue, würde ich es wahrscheinlich nichts anders machen. Denn das hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin und meinen Charakter geformt."
Bis Januar war sein Twitter-Account bereinigt und sein Instagram-Profil überarbeitet. Seither bekommen seine Follower meist sorgfältig aufbereitete PR-Beiträge zu sehen. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Hamilton auch mal seinen Frust von der Seele schrieb. 2012 ging das soweit, dass er Telemetriedaten von McLaren, für die er damals noch fuhr, veröffentlichte, um sich zu verteidigen. 2016 prangerte er öffentlich ein Casino in Neuseeland an. Zwischendurch ließen immer wieder Feier-Bilder Kritik an seinem Lebensstil zu.
Der "reifere" Hamilton beschäftigt sich nun mehr mit Tier- und Umweltschutz und setzt sich für Gleichberechtigung ein. Immer wieder betont er dabei, wie schwer er es zu Beginn seiner Rennfahrer-Karriere hatte, als er sich im Kartsport als einziger farbiger Fahrer durchsetzen musste. Zu dieser Einstellung passt es auch, dass er im wild-gemusterten Kilt ein Zeichen für Vielfalt setzen will - ohne dabei zu verschleiern, dass er sich selbst diese Fauxpas geleistet hat.
"Ich hätte nicht wachsen können, wenn ich nicht gestolpert und gefallen, dann aber auch wieder aufgestanden wäre", sagt er. "Es war nicht immer einfach, aufzustehen. Und so manches habe ich gedacht, dass ich es nicht schaffe - vor allem bei diesem Vorfall."