Max Verstappen kein Toni Kroos: "Hatte nie ein Formtief"
Red-Bull-Pilot Max Verstappen vergleicht sich mit Fußballspielern uns stellt fest: "Manchmal schaffe ich es nicht, den Ball ins obere Eck zu zirkeln"
(Motorsport-Total.com) - Man kann nicht jedes Rennen gewinnen. Das steht in den Motorsport-Grundregeln. Man kann noch nicht einmal in jedem Rennen glänzen - das müssen auch Toptalente wie Max Verstappen lernen. Der Red-Bull-Youngster kennt durchwachsene Saisons. Die vergangene startete er mit einer Pechsträhne. In der aktuellen war er in sechs aufeinanderfolgenden Rennen in Unfälle verwickelt. Während der Fußball-Weltmeisterschaft liegt da ein Vergleich nah. Denn all zu viele Fehler darf man sich auch als Rennfahrer nicht erlauben - sonnst rinnt einem die WM durch die Hände.
"Selbst an den Wochenenden, an denen ich gecrasht bin, war ich immer schnell", betont Verstappen, dass es sich beim ihm selten um eine Formschwäche a la Deutscher Nationalmannschaft handelt. "Ich war eigentlich immer in Form. Ich habe es nur nicht immer hinbekommen, den Ball ins obere Eck zu zirkeln", spielt er auf das Last-Minute-Tor von Toni Kroos im Spiel gegen Schwede an.
Dreher beim Auftaktrennen in Melbourne, Hamilton-Kollision in Bahrain, Vettel-Berührung in Schanghai, teaminterner Clash in Baku und Mauerkuss in Monaco: Wenn man es keine Formschwäche schimpfen will, dann beschreibt es Übermotivation vielleicht ganz gut. Auch das kennt man im Fußball: "Dann will eine Zeit lang einfach nichts hinhauen", so Verstappen. "Ich hatte aber nie ein komplettes Wochenende, an dem ich dachte: Ich bin nicht in Form. Es war eher so, dass immer etwas dazwischen gekommen ist."
Und da entdeckt der Niederländer, der bei dieser Fußball-WM leer ganz leer ausgeht, den entscheiden Unterschied zu den Kickern: "Wen wir hier einen Fehler machen, dann stehen wir in der Startaufstellung nur auf Platz sechs und es wird schwierig, aufs Podium zu kommen. Wenn du im Fußball daneben schießt, bekommt du den Ball ein paar Minuten später wieder und kannst es noch einmal versuchen."
Tatsächlich müssen sich auch die Titel-Favoriten Hamilton und Vettel schon jetzt über vergeben Chancen in den "Vorrundenspielen" machen. Gerade Vettels "Niederlage" in Frankreich kommt ihm mit einem Punkterückstand von 14 Zählern gerade teuer zu stehen. Aber: So mancher hat sich nach einer zähen Vorrunde schon wieder aufgerappelt. Zu Vettels Stärken zählten eins die asien-rennen in der zweiten saisonhälfte und auch Hamilton legte im vergangen Jahr eine späte Siegesserei hin.
"Bei uns bekommt man weniger Chancen", bedauert Verstappen aber auf ein Rennwochenende bezogen. Seine Vorfälle haben ihn in diesem Jahr schon viele Punkte gekostet. In der Gesamtwertung hat er mit nur 68 Punkten und einem Rückstand von bereits 77 auf die Spitze keine realistische Chance mehr auf den Titel. Immerhin: Diese WM geht für ihn weiter und er hat noch zwölf Möglichkeiten zu verwandeln.