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Niki Lauda: Donald Trump lehrt, immer das Gegenteil zu tun
Die Rennlegende erklärt, warum es sich ohne einen Privatjet und mit Sparzwängen gut leben lässt - Davon, mit dem Strom zu schwimmen, hält Niki Lauda nichts
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Ikone Niki Lauda ist darauf erpicht, sich nicht von gesellschaftlichen Phänomenen vereinnahmen zu lassen. Im Gespräch mit dem Journalisten Graham Bensinger bemüht der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Formel-1-Teams das Beispiel des US-Präsidenten Donald Trump und seiner Nutzung des Kurznachrichtendiensts Twitter. "Wenn sich derartige Trends abspielen, versuche ich immer, das Gegenteil zu tun", erklärt Lauda. "Ich denke immer sofort in die andere Richtung."
Der 68-Jährige, der in den sozialen Medien nicht aktiv ist, glaubt nicht nur wegen Trump an sein Credo. "Sogar als aktiver Rennfahrer habe ich verstanden, dass man jemandem, der etwas tut und nicht erfolgreich ist, nichts nachmachen sollte", bemerkt Lauda. "Damit lag ich zu 90 Prozent richtig." Seine Philosophie versuchte Lauda mehrmals als Unternehmer zu verwirklichen - mit den Fluggesellschaften Lauda Air, Niki und Amira Air, aber auch mit einer eigenen Mietwagenfirma.
Dabei ereilten ihn Misserfolge, die Lauda nicht vergessen hat: "Ich bin mit beiden Füßen am Boden geblieben", stellt er klar, obwohl er dafür bekannt ist, mit dem eigenen Flugzeug zu Formel-1-Rennen zu reisen - Mercedes-Sportchef Toto Wolff, Lewis Hamilton und sogar Red-Bull-Berater Helmut Marko sind gerne zu Gast an Bord. "Wenn ich mit dem Privatjet fliegen kann, bevorzuge ich es, weil es einfacher und schöner ist, aber ich kann auch gut ohne", gibt sich Lauda bodenständig.
"Einfach gesagt: Wenn ich Geld habe, ist es schön. Wenn nicht, kann ich mich anpassen", so der Österreicher. "Meinen sogenannten Reichtum habe ich niemals an mich herangelassen." Unbegrenzt spendabel ist Lauda deshalb nicht. Als ein Cousin vor einigen Jahren erkrankte und er ihm Geld lieh, zögerte er Lauda nicht - sah den Betrag aber nie wieder. "Ich habe meine Lektion gelernt", seufzt er. "Jemandem Geld zu leihen verändert eine Beziehung. Es ist sogar gefährlich." Dennoch sei er privat nach wie vor hilfsbereit, wenn er die Notwendigkeit eines Darlehns erkennt.