Vettel: Spaß-Rennen mit gleichem Material wären "großartig"
Sebastian Vettel spricht sich für Rahmenrennen gegen Lewis Hamilton & Co. mit gleichem Material aus, kennt aber bereits eine existierende Alternative
(Motorsport-Total.com) - Wie cool wäre es, wenn sich die Formel-1-Stars an einem Rennwochenende auch außerhalb aller vom Fahrzeug vorgegebenen Kräfteverhältnisse messen würden? Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und Fernando Alonso in gleichen Autos gegeneinander fahren zu sehen - ganz nach dem Vorbild der Procar-Serie in den 80er-Jahren -, ist eine Idee, die auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn schmeckt, wie er in diesem Jahr im Interview mit 'Motorsport-Total.com' zugab.
Die Königsklasse ist gerade auf der Suche nach den passenden Ideen, doch laut Sebastian Vettel muss man dafür gar nicht weiter schauen: "Es heißt Race of Champions, von daher denke ich, dass es so etwas gibt", sagt er in Mexiko auf eine mögliche Veranstaltung mit gleichen Voraussetzungen für alle angesprochen. "Ich mag es und bin in jedem Jahr dabei", so Vettel.
Das Race of Champions ist eine jährliche Veranstaltung, bei der sich Fahrer aus allen Serien treffen, um in verschiedenen Fahrzeugen gegeneinander anzutreten. Vettel gehört mittlerweile beinahe zum Inventar, doch andere Formel-1-Stars meiden den Event: Lewis Hamilton ist trotz seiner drei WM-Titel noch nie zu Gast gewesen, genau wie Kimi Räikkönen. Fernando Alonsos letzte Teilnahme liegt schon 15 Jahre zurück.
"Ich weiß nicht, warum andere nicht mitmachen", zuckt Vettel mit den Schultern. "Ich denke aber, dass es vor allem daran liegt, dass sie ihren Urlaub gerne woanders verbringen." Dabei hätte der Deutsche seine Formel-1-Rivalen gerne in einem echten Wettstreit als Gegner: "Es wäre großartig, wenn man sich einfach für ein Rennen im gleichen Auto treffen und einfach aus Spaß fahren würde."
Früher gab es beispielsweise das Kart-Masters in Paris-Bercy, das zwischen 1993 und 2001 vom ehemaligen Formel-1-Fahrer Philippe Streiff organisiert wurde. Dabei trafen auch schon einmal die Dauerrivalen Ayrton Senna und Alain Prost aufeinander. Legendär war auch die BMW-M1-Procar-Serie, die 1979 und 1980 im Rahmenprogramm der Formel 1 ausgetragen wurde. Damals traten die fünf schnellsten Formel-1-Stars des Wochenendes im BMW M1 gegen Privatfahrer an.
Heutzutage müsste man wohl eine Lösung finden, die neutral für alle Beteiligten ist, weil wohl kaum ein Team seinen Fahrer in einem Konkurrenzprodukt sitzen sehen möchte. Beim Race of Champions kommen verschiedene Fahrzeugtypen zum Einsatz. Doch der Event ist Brawn nicht genug. Er möchte die Fahrer auch während der Rennwochenenden zusammentrommeln.