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Daniel Ricciardo: Warum er bei seiner Identität gerne flunkert
Ein Formel-1-Fahrer interviewt sich selbst: Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo offenbart sein Alter Ego "Simon Hectic" und verrät, warum er lange Flüge sogar genießt
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo ist bekanntermaßen für jeden Spaß zu haben und ein gern gesehener Interviewpartner. Nun drehte der Australier den Spieß um und stellte sich selbst jene Fragen, die er schon immer mal gefragt werden wollte, sich bisher aber niemand traute zu stellen. Dabei offenbart der 27-Jährige auch viel Privates, verrät seine liebsten Promotionaktionen bei Red Bull und gewährt Einblicke in sein Bankkonto.
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Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo plaudert aus dem Nähkästchen und verrät Kurioses Zoom Download
Mit genauen Zahlen hält sich Ricciardo zwar zurück. Doch so viel gibt er preis: "Es gibt ein so etwas wie ein Grundgehalt. Egal, ob du eine schlechte Saison hast, die Zahl bleibt gleich. Hinzu kommen Bonuszahlungen für Podien, Poles, Punkte und so weiter. Das ist bei jedem ähnlich, nur dass die Beträge bei manchen anders ausfallen", lacht der Red-Bull-Fahrer. "Wir kennen das Minimum, das wir bekommen, aber nicht das Maximum."
"Für den Weltmeistertitel gibt es sicherlich auch ein Bisschen oben drauf. Kein Wunder, dass diese Jungs so glücklich aussehen", scherzt Ricciardo weiter. Ein Titel blieb ihm bisher verwehrt. Doch der Australier nimmt es mit Humor. Immerhin hat er sich auch ohne die ganze große Trophäe bereits einen Namen gemacht - selbst wenn er nicht immer als derjenige erkannt wird, der er ist. Denn des Öfteren wird Ricciardo verwechselt.
Ricciardo und Buemi: Heimliche Zwillinge
"Einmal wurde ich für Adam Sandler gehalten", erinnert er sich. "Und für 'Screech' aus der TV-Show 'Saved by the bell'. In der Formel 1 verwechselt man mich ständig mit Sebastien Buemi. Als er für Toro Rosso fuhr und ich Ersatzfahrer war, ist es vorgekommen, dass mir Leute Fotos von ihm zum Signieren gegeben haben." Buemi war in den Jahren 2009 bis 2011 für Toro Rosso im Einsatz und auch als Testfahrer für Red Bull tätig.
Doch Ricciardo flunkert auch selbst, wenn es um seine Identität geht. Zumindest tat er das in der Vergangenheit. Da nannte er sich gerne mal Simon Hectic. "Ja, wirklich! Das ist eine wahre Geschichte. Meine Kumpel und ich machten, als wir jünger waren, Scherzanrufe und verwendeten all diese blöden Namen. Das war einer von ihnen, keine Ahnung warum. Simon Hectic ist der Name der Wahl, wenn mich jemand am Flughafen abholt oder so."
Apropos Flughafen: Dort checkt Ricciardo im Laufe einer Saison ja ständig ein und aus. Doch anders als viele seiner Formel-1-Kollegen hasst er das permanente Reisen nicht so sehr - im Gegenteil. "Ich schlafe im Flieger nicht wirklich viel. Die meiste Zeit höre ich Musik, auf Langstrecken schaue ich Filme. Darauf freue ich mich oft, denn sonst bekäme ich sie nie zu sehen. Das Telefon ist aus, keine Nachrichten, keine Mails. Ich mag das."
Darum schätzt Ricciardo Tennis so sehr
Ganz ohne Handy geht es dann aber doch nicht. Sonst blieben uns Schnappschüsse wie der des schlafenden Max Verstappen, den Ricciardo genüsslich im Netz teilte, verwehrt - und das wäre ja irgendwie schade. Mit seinem Teamkollegen fliegt der Australier nicht nur um den Globus und teilt sich eine Garage. Die beiden Formel-1-Piloten werden auch immer wieder für Red Bulls beinahe schon legendäre Promo-Events eingespannt.
An zwei Aktionen erinnert sich Ricciardo besonders gern: "Im vergangenen Jahr fuhren wir Motocross in der Wüste von Abu Dhabi. Das war cool, auch weil ich so etwas noch nie zuvor gemacht hatte. Und dann natürlich das Wohnwagenrennen, das Max und ich auf dem Red Bull Ring dieses Jahr veranstaltet haben. Es war urkomisch. Wir haben uns beide totgelacht und waren vielleicht etwas von der Rolle an diesem Tag."
Auch in der kommenden Saison dürfen sich die Fans sicher auf weitere solcher Promos freuen. Schließlich bleiben Ricciardo und Verstappen auch 2018 Teamkollegen. Danach wird der Fahrermarkt neu gemischt. Wohin ihn sein Weg dann führen wird, bleibt abzuwarten. Über einen Vertrag für 2019 nachzudenken, sei jetzt noch zu früh, betonte Ricciardo jüngst und scherzte: "Vielleicht kann ich endlich Tennisspieler werden!"
Im Interview mit sich selbst erklärt der Australier, was ihn an dem Sport so reizt: "Ich habe diese One-on-One-Situation schon immer genossen. Es gibt keine Ausreden. Du kannst nicht dem Schläger, den Schuhen oder sonst irgendetwas die Schuld geben. Da sind keine Helme oder Rüstungen, jeder Gesichtsausdruck ist sichtbar. Und ich mag, dass sich die Dynamik des Spiels von jetzt auf gleich verändern kann. Das ist beeindruckend."