Nach der Formel 1: Grosjean will Le Mans gewinnen
Der Haas-Pilot liebäugelt mit anderen Serien, hat aber klare Bedingungen dafür - Indy 500 kein Thema, Le Mans und Rallycross dagegen schon
(Motorsport-Total.com) - In der jüngeren Vergangenheit hatten bereits zwei Formel-1-Piloten Ausflüge in andere Serien unternommen, jedoch mit unterschiedlichem Erfolg. Nico Hülkenbergs Start bei den 24 Stunden von Le Mans 2015 bleibt dank des sensationellen Sieges unvergessen. Bei Fernando Alonsos Ausflug zu den 500 Meilen von Indianapolis denken viele wohl eher an den technisch bedingten Ausfall des Spaniers zurück. Ironischerweise hatte ihn auch in Amerika sein Honda-Motor im Stich gelassen.
Ähnliche Starts kann sich auch Romain Grosjean vorstellen, aber erst nach Ende seiner aktiven Formel-1-Karriere. "Eines Tages auf jeden Fall", gibt der Haas-Pilot offen zu. "Wenn, dann aber erst nach meiner Formel-1-Karriere", stellt er klar.
Ein mögliches Ziel stellt dabei Le Mans dar. Das Rennen stellt für den Schweizer, der unter französischer Rennlizenz antritt, eine Herzensangelegenheit dar. Einen erneuten Start beim Langstreckenklassiker möchte er in jedem Fall realisieren, wie er verrät.
"Die 24 Stunden von Le Mans sind ganz oben auf meiner Liste. Ich bin dort bereits 2010 gefahren und es war eine faszinierende Erfahrung", schwärmt er. Damit könnte er in die Fußstapfen von Nico Hülkenberg treten, der das Rennen während seiner aktiven Formel-1-Karriere gewann.
Fernando Alonso will Grosjean dagegen keineswegs beerben. Das Indy 500 reizt ihn nicht, bereiteten ihm die extrem hohen Geschwindigkeiten im Oval doch ein wenig Sorgen. "Ich mag es einfach zu bremsen", lacht er.
Vielmehr sei der der Motorsport abseits von befestigten Pisten ein Thema für die Zukunft. Dabei hat er sowohl den klassischen Rallyesport, als auch das Rallycross im Sinn, wie Grosjean offenbart: "Rallycross ist definitiv etwas, das ich ausprobieren möchte!"
Aber auch die Rallye Monte Carlo hat es ihm angetan. "Liebend gerne würde ich die Monte fahren", schwärmt er von einer der schwierigsten Rallyes im WRC-Kalender. Besonders scheint ihn dabei sein Vater anzutreiben, der früher selbst Rallye-Pilot war.
Ein Ende seiner aktuellen Karriere ist für ihn aber noch lange nicht in Sicht. "Ich fühle mich noch ziemlich jung. Ich bin mit 27 in die Formel 1 gekommen, da ist jetzt erst fünf Jahre her. Schaut euch doch mal Kimi mit 37 oder Valentino Rossi in der MotoGP mit 39 Jahren an. Sie sind immer noch gute Piloten."
Mit Blick auf Le Mans bleibt er aber realistisch. "Man braucht manchmal zwei bis drei Anläufe, bis es mit dem Sieg klappt." Dabei schielt er sogar auf dem Gesamtsieg und möchte in der schnellsten Kategorie fahren.
"Damals bin ich im GT gefahren, das war rückblickend wirklich schlimm. Wenn ich starte, dann möchte ich im schnellsten Auto antreten", stellt Grosjean am Ende noch klar.