Lewis Hamilton vs. Donald Trump: Brite legt mit Kritik nach
Ob Rassendiskriminierung oder Klimaschutz: Wenn es um Donald Trumps Politik geht, hält Lewis Hamilton mit seiner Meinung nicht länger hinterm Berg
(Motorsport-Total.com) - Als Donald Trump Anfang des Jahres zum US-Präsidenten gewählt wurde, äußerte sich Mercedes-Pilot Lewis Hamilton noch diplomatisch über den umstrittenen Politiker. "Lasst und hoffen, dass er jetzt seine andere Seite zeigt", sagte er damals. Doch mittlerweile positioniert sich der Brite offen gegen die Politik Trumps. In dieser Woche solidarisierte er sich auf Twitter mit jenen NFL-Stars, die knieend gegen Rassendiskriminierung in den USA protestieren.
Am Rande des Formel-1-Wochenendes in Malaysia erklärte Hamilton, warum er es für wichtig hält, sich zu engagieren: "Ich denke, es ist jedem selbst überlassen, wie er seine Meinungsfreiheit nutzt. Zugleich glaube ich, dass wir alle einen Unterschied in dieser Welt machen können. Insbesondere, wenn dein Oberhaupt diesbezüglich nicht besonders hilfreich ist. Dann müssen die Menschen zusammenstehen. Mit ihnen kann ich mich identifizieren."
Das betrifft nicht nur die Ungleichbehandlung von Schwarzen in den Vereinigten Staaten. Auch in Sachen Klimaschutz ist er mit Trump uneins. In einem Interview mit der 'Bild'-Zeitung machte Hamilton seinem Ärger über die Ignoranz des US-Präsidenten Luft und sprach dabei den verheerenden Hurrikan Irma und seine Folgen an: "Dieser Hurricane kommt und er ist ein Zeichen. Und Trump sagt, es gibt keinen Klimawandel. Wie kann man so etwas nicht sehen?"
Man könne nicht einfach so weitermachen wie bisher, findet Hamilton. Doch genau das fürchtet er: "Alles, was sie tun werden: Sie werden sechs Milliarden Dollar oder so ausgeben und alles wieder aufbauen - um dann genauso weiterzumachen wie bisher. Statt dass jemand sagt: Das hier sind die Gründe, wir alle müssen was ändern." Dazu wolle er seine Follower und Fans mit seinen Postings und Handlungen nun verstärkt animieren.
Einmal selbst in die Politik zu gehen, schließt der 32-Jährige aber kategorisch aus. "Ich hasse Politik", gestand er bei einem Pressemeeting in Malaysia. "Ich habe nicht das beste Verständnis davon und ich hasse es." Da werde ihn aber nicht daran hindern, auch künftig seine Meinung zu äußern - und zwar, ohne das Mercedes sich einmische: "Ich denke, muss mich nicht rechtfertigen. Bisher erhielt ich immer vollste Unterstützung vom Team. Es gab nie Beschwerden."