• 21. September 2017 · 08:14 Uhr

Lewis Hamilton erklärt: Darum will ich Veganer werden

Der Mercedes-Pilot und Formel-1-Spitzenreiter hält ein flammendes Plädoyer für einen gesünderen Lebensstil - "Erschüttert, wie sich die Welt gerade entwickelt"

(Motorsport-Total.com) - Er teilt sein Privatleben und seine Gedanken mit Millionen Followern in den sozialen Netzwerken: Kein Formel-1-Pilot lässt die Fans mehr an seinem Leben teilhaben, als der dreimalige Weltmeister Lewis Hamilton. Vor wenigen Tagen sorgte der Mercedes-Star mit einer Snapchat-Nachricht für Aufsehen, in der er ankündigte, künftig komplett vegan leben zu wollen. "Ich befinde mich auf der Mission, Veganer zu werden. Leute, die Grausamkeiten an Tieren, die globale Erwärmung und unsere Gesundheit stehen auf dem Spiel", so der Snap des 32-Jährigen.

Foto zur News: Lewis Hamilton erklärt: Darum will ich Veganer werden

Hoffen auf eine bessere Welt: Lewis Hamilton will als Vorbild vorangehen Zoom Download

Klar, dass Hamiltons Botschaft auch am Rande des Singapur-Grands-Prix, den der Brite gewann, ein Thema war. Zumal es der WM-Führende nicht bei der Social-Media-Nachricht beließ, sondern in klaren Worten noch mal nachlegt. Auf Nachfrage eines Kollegen holt er zu einer mehrminütigen Antwort aus, die zeigt, wie wichtig ihm seine neue Überzeugung ist. "Ja, ich habe gesagt, dass ich versuche, vegan zu leben. Schon vor zwei Jahren habe ich aufgehört, rotes Fleisch zu essen. Dieses Jahr habe ich auch kein Huhn mehr gegessen, habe es aber nicht durchgehalten. Jetzt ziehe ich es wieder durch", so Hamilton, der auch Fisch vom Speiseplan gestrichen hat.

Der Auslöser für sein konsequentes Handeln ist der Dokumentarfilm "What the health", den er auf Netflix gesehen hat. Darin geht es um die gesundheitlichen Folgen von zu viel Fleischkonsum, etwa dessen Einfluss auf chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder gar Krebs. "Das hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Ihr wisst, wie sehr ich Tiere liebe. Was wir als Menschen in der Welt anrichten, ist unfassbar. Es wird gesagt, dass unser Mastvieh mehr Schadstoffe erzeugt, als es alle Flüge und Autos produzieren. Verrückt", schüttelt der Brite den Kopf.

Tierfreund Hamilton: "Schauen wir nicht länger zu"

Für den Hundebesitzer und Naturfreund ist es höchste Zeit, an seinem eigenen Verhalten etwas zu ändern. "Es macht mir zu schaffen, wie grausam Tiere auf der Welt behandelt werden. Das will ich nicht länger mitmachen." Deshalb versuche er sich nur noch pflanzlich zu ernähren, was ihm im Formel-1-Umfeld nicht schwer zu fallen scheint. "Mercedes hat eigene Köche hier - bei den Rennen ist die Ernährung also leicht", so Hamilton. Gekocht wird, was der Starpilot wünscht. "Wenn ich zuhause bin, wird es etwas schwieriger. Das wird ein Test", gibt er zu, will sich aber nicht von seinem Weg abbringen lassen.


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Singapur


Auch die hin und wieder gehörten Einwände, vegane Ernährung würde nicht mit Spitzensport zusammengehen, wischt er energisch beiseite. "Bislang habe ich durch die Umstellung nicht den Eindruck, dass ich etwas verpasse oder dass meinem Körper etwas fehlt." Er habe viele Gespräche geführt und Menschen getroffen, die vegan leben. "Sie alle sind total gesund, schlank und voller Energie. Sie sagen mir: Das war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe", hält der WM-Spitzenreiter ein flammendes Plädoyer für pflanzliche Ernährung.

Neben dem Tierschutz ist die eigene Gesundheit ein wichtiger Grund für Hamiltons Entscheidung. "Ich will nicht in zehn oder fünfzehn Jahren zuckerkrank werden, oder am Herzen erkranken, wie es in meiner Familie vorgekommen ist. Ich will auch keinen Krebs, den gab es in meiner Familie auch schon", so der Brite.

Drastische Worte von Hamilton: Klimawandel keine Erfindung

Die meisten würden sich erst entscheiden, etwas an ihrem Lebens- und Ernährungsstil zu ändern, wenn sie unmittelbar von einer Krankheit betroffen seien. Er aber wolle vorbeugen. "Wenn du in dieser Dokumentation siehst, welch schlechten Produkte in der Fleischherstellung verwendet werden - Sachen, die wir tagtäglich zu uns nehmen - dann gibt es für mich nur den Entschluss: Ich ignoriere das nicht länger."

Wegschauen will der Rennfahrer auch nicht länger beim Thema Erderwärmung. "Ich bin erschüttert, in welche Richtung sich die Welt gerade entwickelt. Schaut euch den Hurrikan vor ein paar Tagen an (Hamilton spricht von Hurrikan "Irma" in Florida; Anm. d. Red.). Es hängt doch alles miteinander zusammen. Wir beuten die Natur aus und halten das für selbstverständlich. Es ist höchste Zeit, dass wir etwas verändern. Sonst sterben wir alle früh", greift er zu drastischen Worten. Zu welchen Konsequenzen der Klimawandel führe, will er sogar selbst beobachtet haben. "Ich bin ja begeisterter Taucher, und ich sehe, wie die Meeresbestände ständig abnehmen. Das beschäftigt mich..."

Und so will der prominente Sportler mit gutem Beispiel vorangehen und in seinen Netzwerken und Interviews auch weiterhin jene Dinge thematisieren, der nichts mit der Formel 1 zu tun haben. "Ich denke dabei an mein Patenkind, an meine Neffen und Nichten. Wir müssen an ihre Zukunft denken", stellt er klar, dass er es wirklich als eine Mission ansieht. "Wenn jemand unbekümmert weiterleben will und seine Gesundheit riskiert, dann ist das seine eigene Wahl. Aber ich habe Millionen Follower, die sehen, was ich poste und denke. Vielleicht kann ich sie überzeugen, etwas zu ändern", so seine Hoffnung.

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