Gene Haas begeistert: So aufregend war seine Beifahrer-Runde
Gene Haas durfte im Zweisitzer einmal echte Formel-1-Luft schnuppern, jetzt weiß der Teamgründer, was er nicht werden möchte: Formel-1-Fahrer
(Motorsport-Total.com) - Die Zuschauer vor dem Fernseher bekommen meist gar nicht mit, wie anstrengend es ist, ein Formel-1-Fahrer zu sein. Aller zwei Wochen mal für 90 Minuten Auto fahren, könne doch so schwer nicht sein, ist ein bekanntes Argument, wenn es um die Frage geht, ob die Formel 1 ein Sport ist oder nicht. Haas-Teamgründer Gene Haas bekam in Monza selbst einmal die Gelegenheit, im Formel-1-Auto über die Strecke gefahren zu werden - und hat völlig neue Eindrücke bekommen.
Der Amerikaner durfte im Zweisitzer mitfahren, dessen Programm an der Strecke von dem ehemaligen Minardi-Gespann um Ex-Teamchef Paul Stoddart sowie die Fahrer Zsolt Baumgartner und Patrick Friesacher betrieben wird. Was er dort erlebt hat, wird er wohl nicht mehr vergessen. "Schon aus der Garage zu fahren und durch die Gänge zu schalten, drückt dich nach hinten", beschreibt er.
"Und dann kommt man in die erste Kurve und dein ganzer Körper schießt im Auto nach vorne. So etwas habe ich noch nie erlebt", so Haas, dessen Motorsport-Hintergrund aus der NASCAR-Szene kommt. "In den Kurven fühlt es sich so an, als ob 5g auf dich wirken - und ganz ehrlich: Ich habe angefangen, mich ein wenig unwohl zu fühlen", lacht er.
Zwar sei sein Nacken nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, doch Haas war auch nur für kurze Zeit den enormen Fliehkräften ausgesetzt - nicht wie die Formel-1-Piloten, die das in Monza 90 Minuten am Stück aushalten müssen. Denn das würde langfristig wirklich am Körper zehren: "Ich denke nicht, dass ich das je können wollen würde, denn das 50 Runden auszuhalten, saugt dir dein ganzes Leben aus", lacht Haas. "Ich war ziemlich fertig, als ich aus dem Auto stieg."
Doch die Erfahrung mit dem Zweisitzer kann er nur jedem weiterempfehlen: "Es ist eine Höllenerfahrung. Ich lege das jedem nahe, wenn er ein Adrenalin-Junkie ist", so der Amerikaner. "Es ist eine echte Erfahrung, und sie leisten eine großartige Arbeit, dir den Eindruck mit Anzug, Helm und Anschnallen zu verschaffen. Es ist sehr schön gemacht." Mehr muss es für ihn aber auch nicht sein. Sein Fazit: "Ein Formel-1-Fahrer zu sein, ist nicht einfach."