Horner: Wie er Mark Webber zum Flugschein inspiriert hat
2010 wurde die Formel 1 in China von der Aschewolke in Europa beeinträchtigt: Wie Ecclestone damals Horner austrickste und Mark Webber daher den Flugschein machte
(Motorsport-Total.com) - Das Grand-Prix-Wochenende in Schanghai versinkt im Smog: Der Helikopter kann wegen der schlechten Sicht nicht aufsteigen, was den Fahrbetrieb beeinträchtigt. Schon einmal wirkte sich lahmgelegte Flugverkehr auf den Grand Prix von China aus, damals aber erst nach dem Rennen und wegen der schlechten Sicht in Europa: Als der Vulkan Eyjafjallajökull in Island 2010 ausbrach und die Aschewolke die Rückreise nach Europa erschwerte.
Kurios: Genau dieses Wochenende inspirierte den damaligen Red-Bull-Piloten Mark Webber später dazu, den Flugschein zu machen, wie Teamchef Christian Horner offenbart. "Das ist wahrscheinlich meine Schuld. Mark und ich flogen damals gemeinsam zurück nach Großbritannien", erzählt der Brite. Es handelte sich um einen wahren Spießrutenlauf: "Wir flogen von hier nach Dubai, von Dubai nach Rom, von Rom nach Nizza, von Nizza nach Glasgow - und waren ganz stolz darauf, die Ersten zu sein, die wieder auf britischem Boden sind."
Also rief Horner bei seinem Freund, dem damaligen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, an, um ihm die Heldentat zu verkünden. Doch er staunte nicht schlecht, als Ecclestone auf die Frage, wo er sich gerade aufhalte, trocken entgegnete: "In meinem Büro. Wo seid ihr?" Als Horner antwortete, er sei in Schottland, schüttelte sein Gesprächspartner nur den Kopf: "Was zur Hölle macht ihr denn dort?"
Noch demütigender: Webbers damaliger Stallrivale Sebastian Vettel war gemeinsam mit dem Formel-1-Boss im Privatflugzeug zurückgereist und ebenfalls deutlich früher in Europa angekommen. Webber und Horner mussten hingegen mühsam einen Helikopter organisieren und waren erst sechs Stunden später wieder in Oxfordshire. "Ich schätze, da hat sich Mark infiziert", meint Horner heute.
Auch der Red-Bull-Teamchef verfügt übrigens über einen Flugschein. An einem Tag wie dem Trainingsauftakt in China würde er aber laut eigenen Angaben "definitiv auch nicht fliegen." Warum er selbst den Flugscheint machte? "Als ich das Fahren aufgegeben habe, brauchte ich eine neue Herausforderung", erzählt der ehemalige Formel-3000-Pilot, der Ende 1998 seine Karriere beendete und als Teamchef auf die andere Seite wechselte. "Da habe ich damit angefangen."