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Schlafprobleme: Lewis Hamiltons Hund wird zum Test-Thema
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat keine Lust auf langweilige Interviewtermine und lässt sich daher stets etwas Neues einfallen
(Motorsport-Total.com) - Ein zerknittertes Gesicht, ein Tippelgang und unruhiges Gezerre an der Leine - nein, so mitgenommen sind Piloten nun auch wieder nicht von den anstrengenden Testfahrten vor der Formel-1-Saison 2017. Vielmehr verhielt sich so Lewis Hamiltons Interviewpartner in der zweiten Testwoche. Die Bulldogge Roscoe erleichtert und erschwert das Leben des Mercedes-Piloten zugleich. Dass das überhaupt zum Thema wird, hat bei Hamilton Methode.
© xpbimages.com
Hundeleben: Lewis Hamiltons Bulldogge Roscoe hat einen Fahrerlager-Pass Zoom Download
Wenn ein Formel-1-Pilot aus dem Cockpit aussteigt, dann ist eine Arbeit noch lange nicht getan. Denn nicht nur die Techniker im Team müssen zufriedengestellt werden - da gibt es auch noch Sponsoren, Medien und Fans. Die wenigstens Formel-1-Piloten zählen PR-Termine zu ihren Lieblingstätigkeiten.
Und Lewis Hamilton lehnt sich sogar aktiv dagegen auf. Im vergangenen Jahr hat er mit seinem Smartphone in der Pressekonferenz einen regelrechten Skandal ausgelöst. Dabei geht es ihm aber nicht um einen Medien-Streik - vielmehr sucht er nach modernen Wegen, die eingefahrene PR-Maschinerie aufleben zu lassen.
Social-Media-Revolution ein Hamilton-Produkt?
"Wir machen das schon so lange Zeit und es ist immer das Gleiche! Wir müssen mal etwas Neues auf die Beine stellen", verteidigte Hamilton seine Handyspielchen bei der Pressekonferenz des Japan-Grand-Prix 2016. Seine Forderung: Statt der immer gleichen Journalistenfragen sollten die Fans mehr einbezogen werden. Deshalb geht der dreimalige Champion auch in die Social-Media-Offensive und postet lieber direkt an die Fans. Und seine Arbeit trägt Früchte.
Für exklusive Einblicke ins Fahrerlager auf seinen Social-Media-Accounts wurde Hamilton 2016 noch von ganz oben gerügt. Zum Testbeginn 2017 lockerte die FOM (Formula One Management) das Posting-Verbot und erlaubt nun kleine Videobeiträge aus der Königsklassen-Blase. Das bewahrt Hamilton aber nicht davor, sich den "immer gleichen Fragen" der Journalisten zu stellen.
Der 32-Jährige sucht sich daher andere Ablenkung und bringt eben zum Beispiel seinen "besten Freund" Roscoe mit. Die Bulldogge ist in Formel-1-Kreisen bekannt und nicht zum ersten Mal Gast im Fahrerlager. Aber sie lenkt auch von Testergebnissen, Lauf-Erkenntnissen und Saisonvorhersagen ab.
Moderne Wege der Fanbindung
Statt den Mercedes F1 W08 EQ Power+ zu analysieren, erklärt Hamilton zum Beispiel: "Komplett erholsam ist es nicht, wenn ich ihn dabei habe. Ich bekomme nicht so viel Schlaf neben ihm, weil er wirklich laut schnarcht." PR-technisch würde das wohl höchstens einem Hundefutterhersteller zu Gute kommen.
Hamilton kennt die kausalen Zusammenhänge des Königsklassen-Business. Ohne Geld kann kein Bolide erfolgreich auf die Strecke gebracht werden - Geld kommt von Sponsoren - Sponsoren brauchen Medienaufmerksamkeit.
Aber der Junge aus der britischen Provinz Hertfordshire, der sich zum Jetsetter raufgearbeitet hat, will seinen Fans weniger Produkte verkaufen, als sie vielmehr zu unterhalten. Seine Social-Media-Erfolge geben ihm recht: Auf Twitter, Facebook und Co. hat er mit Abstand die meisten Follower und erreicht damit eben auch ein jüngeres, nicht unbedingt Rolex-affines Publikum.
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Hamiltons Beliebtheit entspringt einer Mischung aus unerreichbarem Mega-Star und sich selbst treu gebliebenem Vollblut-Racer. In einem Interview mit einem kleinen Mädchen wirkt er ganz anders als bei einem Medientermin mit einem Mainstream-Reporter.
Hamilton polarisiert, erreicht damit aber eine Reichweite, die ihm zum idealen Botschafter des Sports macht. Und wer weiß welche seiner Launen zum nächsten Marketingtrend in der Formel 1 wird.