Stolz auf Nico: Mama Rosberg schaltet sich in PK ein
Sina Rosberg ist stolz auf ihren wohlerzogenen Weltmeister-Sohn Nico und erklärt, warum sie fast zu spät im Paddock in Abu Dhabi angekommen wäre
(Motorsport-Total.com) - Wohlerzogen und gut gelaunt präsentierte sich Nico Rosberg heute Morgen bei der Weltmeister-Pressekonferenz in seiner Heimatstadt Wiesbaden - und das freute seine Mama Sina, die während der Veranstaltung im Publikum saß, ganz besonders: "Cooles Interview von dir und vom Herrn Oberbürgermeister. Auch cool - zwei Coole!", sagte die sympathische Weltmeister-Mutter, der das höfliche Auftreten ihres Sohnes vielleicht sogar wichtiger ist als der sportliche Erfolg auf der Rennstrecke, als ihr spontan das Mikrofon gereicht wurde.
Als dann auch noch ein Journalist betonte, wie wohlerzogen Rosberg sei, und dieser das als "Kompliment an meine Mama" wertete, war Sina endgültig stolz wie Oskar. Zumal ihr Sohn am Sonntag nach der Zieldurchfahrt ein berührendes Facebook-Video gepostet hatte, auf dem seine Anfänge im Go-Kart zu sehen sind, mit Papa Keke, der die Stoppuhr in der Hand hält, und ihr. Facebook-Titel: "Danke, Mama und Papa!" Das wurde inzwischen sechseinhalb Millionen Mal aufgerufen.
"Dieses Video zu sehen, war eine der emotionalsten Sachen, auch für mich", gesteht Rosberg. "Von meinen ersten Runden, mit meiner Mutter und meinem Vater damals. Das war sehr schön, denn ich hatte diese Bilder noch nie gesehen - das erste Mal am Sonntagabend." Sein Vater hatte das Video ausgegraben und "einfach so mal per Whatsapp durchgeschickt". Medienbetreuer Georg Nolte und Leibfotograf Paul Ripke kümmerten sich dann um die Umsetzung.
Die Verbindung zu Vater scheint Rosberg dieser Tage besonders nahe zu gehen. Als er in Abu Dhabi auf dem Podium stand, schossen ihm beim Stichwort Keke zum ersten Mal die Tränen ins Gesicht. Der war 1982 mit einem einzigen Grand-Prix-Sieg Weltmeister geworden, hatte Nico bis in die Formel 1 geführt, sich dann aber zu Beginn der Mercedes-Jahre aus dem täglichen Management zurückgezogen. Sein Besuch in Abu Dhabi war eine Überraschung.
"Besonders emotional ist auch für mich dieser Zusammenhang, dass das mein Vater auch mal geschafft hat", gibt Rosberg jun. zu. "Wenn ich die Bilder sehe, da gibt's ja überall Vergleiche, zum Beispiel das Video von ihm, als er 1982 die WM auf dem Podium gefeiert hat, und dann meins daneben - das ist so mit das, was am emotionalsten ist. Sehr schön, dass wir das jetzt beide geschafft haben!"
Aber auch Mama Sina konnte ihn unmittelbar nach der Zieldurchfahrt zu Tränen rühren. Wozu es übrigens um ein Haar nicht gekommen wäre: "Normalerweise gucke ich nie ein Rennen. Auch da saß ich während des Rennens im Auto, auf der Fahrt von Dubai nach Abu Dhabi", berichtet die gebürtige Wiesbadenerin. "Als ich ankam, hatte ich meinen Pass nicht, der war im Paddock. Ich hab an der Sperre gesagt, ich bin die Mutter von Nico."
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"Dann haben die gesagt: 'Mutter von Nico? Da müssen wir jetzt ein Foto machen!' Hab ich gesagt: 'Nein, das Rennen ist gleich vorbei, ich will unbedingt zur Siegerehrung rechtzeitig da sein!' Haben die gesagt: 'Wir können nichts machen, Sie brauchen einen Pass.' Also ruf ich Georg an und sag: 'Georg, du musst zum Eingang kommen. Ich steh da und komm nicht rein.' Telefone alle überlastet. Mit Ach und Krach bin ich irgendwie doch reingekommen, musste aber 1.000 Fotos machen."
"Aber in dem Moment, wo es zur Umarmung kam, war ich dann da", erinnert sie sich glücklich an die ersten emotionalen Minuten im Parc ferme - und an die ersten Live-Interviews vor den TV-Kameras von RTL und Sky: "Dann ist natürlich die Presse auf mich gestürzt und ich hab ganz blöde Interviews gegeben, weil ich völlig rauschig war! Ich dachte, man kann ein paar Sachen rausschneiden, aber das ging dann nicht mehr."