• 08. Oktober 2016 · 19:08 Uhr

Für Millionengage: Lewis Hamilton "sollte professioneller sein"

Lewis Hamilton erntet für seinen frechen Umgang mit den Medien Kritik, stößt beim einen oder anderen aber durchaus auch auf Verständnis

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat beim Grand Prix von Japan in Suzuka (Formel 1 2016 live im Ticker) bereits zweimal für Aufregung gesorgt, und das noch nicht einmal auf der Rennstrecke. Zuerst verstörte er am Donnerstag die Journalisten, als er im Rahmen der FIA-Pressekonferenz geistesabwesend wirkte und stattdessen lieber Snapchat-Spielereien mit seinem Handy verschickte, und dann noch einmal nach dem Qualifying, als er sich beim Mercedes-Medientermin weigerte, Fragen zu beantworten, und stattdessen nach einer genervten Ansprache einfach verschwand.

Foto zur News: Für Millionengage: Lewis Hamilton "sollte professioneller sein"

Null Bock: Die Journalisten können Lewis Hamilton gestohlen bleiben Zoom Download

Bereits vor dem zweiten Zwischenfall wurde Hamilton für sein Verhalten kritisiert. "Er kriegt viele Millionen - ich glaube, 30 pro Jahr -, auch um den Journalisten Rede und Antwort zu stehen. Da sollte man eigentlich ein bisschen professioneller sein", findet zum Beispiel 'Sky'-Experte Marc Surer. Johnny Herbert nickt zustimmend: "Das hast du auf professionelle Weise zu erledigen. Erstens für dich selbst, aber auch für dein Team, Mercedes-Benz."

Einwurf von Anthony Davidson, inzwischen Experte beim britischen Fernsehen: "Wenn du die Technologie damals schon gehabt hättest, wärst du genauso gewesen, Johnny!" Was Herbert gar nicht erst abstreitet. Aber: "Es war die Art und Weise, wie er es getan hat. Ist es respektlos? Ich fand es ein bisschen frech, aber so ist Lewis halt." Nicht nur der Gott auf der Rennstrecke, sondern "es gibt auch frustrierende Elemente seiner Persönlichkeit".

Davidson, der als ehemaliger Formel-1-Pilot und WEC-Werksfahrer unter anderem in Le Mans selbst viel Erfahrung mit Medienterminen hat, zeigt Verständnis für Hamiltons Auftritt am Donnerstag: "Das Problem ist das Format der Pressekonferenzen. Wenn du dort oben sitzt - ich kenne das ja -, weißt du nicht, ob sie gerade mit dir sprechen oder mit jemand anderem. Da schaltest du schon mal ab. Lewis hatte halt die ganze Zeit abgeschaltet."

Und Martin Brundle findet: "Man kann bei Lewis eben nicht nur die Seiten von ihm nehmen, die einem gefallen. Er macht für die Formel 1 auf der ganzen Welt einen fantastischen Job. Er bringt die Formel 1 nicht nur auf die Sportseiten, weil er ein globaler Star ist. Ich fand sein Verhalten in der Pressekonferenz aber nicht besonders klug, denn das ist für viele Journalisten ein wichtiger Termin, um ihre Arbeit machen zu können."

Carlos Sainz, dem Hamilton am Donnerstag via Snapchat Hasenohren malte, während er eigentlich der FIA-Fragerunde lauschen sollte, fühlt sich durch die künstlerischen Aktivitäten seines Kollegen nicht veräppelt: "Es war doch lustig. Meine Mutter hatte ihren Spaß daran!" Und: "Ich kann gut verstehen, dass er seit zehn Jahren in diesen Pressekonferenzen sitzt, die immer gleich sind. Er weiß schon vorher genau, was man ihn fragen wird."

"Aber ich verstehe beide Seiten. Nicht weil ich politisch korrekt sein möchte, sondern weil ich das kenne. Wenn ich mit meinem Dad zu einem Dinner gehe, mag er es auch nicht, wenn ich das Handy in der Hand habe. Insofern verstehe ich, wenn sich die Journalisten über Lewis ärgern", sagt Sainz. Aber das war alles noch, bevor Hamilton nach dem Qualifying aus seiner Medienrunde gestürmt ist. Wie die Sonntagspresse darauf reagieren wird? Man darf gespannt sein.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Formel-1-Quiz

Aus welchem Land stammte Maurice Trintignant?

Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
Formel 1 App