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© Lewis Hamilton (Facebook)
© Pascal Wehrlein (Twitter)
Er hat sich vorgenommen, dieses Jahr mehr von der Welt zu sehen, und das setzt er auch um. Lewis Hamilton macht vor Schanghai mit ein paar Freunden einen Abstecher zur Chinesischen Mauer. "Heute habe ich eine der tollsten Sachen auf diesem Planeten gesehen", postet er auf Instagram.
Auf der Rennstrecke meint es China nicht gut mit ihm: Rückversetzung um fünf Startpositionen wegen Getriebewechsel, letzter Startplatz wegen Hybrid-Defekt im Qualifying, siebter Platz im Rennen. Im Mercedes-internen Stallduell gewinnt Rosberg nach sechs Siegen in Serie Oberwasser, ...
... und in der Fahrer-WM hat der Deutsche schon 36 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen - so viel wie noch nie. Dieses Sieger-Selfie mit dem Team landet später als Foto des Tages auf Facebook und Twitter.
Apropos Selfie: Niki Lauda greift neuerdings selbst zum Smartphone, obwohl BlackBerry längst kein Mercedes-Sponsor mehr ist. Also darf es auch ein iPhone sein. "Selfie-Chairman" nennt Rosbergs Medienberater Georg Nolte den Aufsichtsratsvorsitzenden des Mercedes-Teams.
Die meisten Fans hat trotzdem weiterhin Hamilton, in Schanghai fast noch mehr als anderswo auf der Welt. 140.000 Chinesen kommen an den drei Tagen - das Formel-1-Interesse zieht kontinuierlich an in der Volksrepublik. Zum Einordnen: Hockenheim schafft am Rennsonntag keine 60.000 mehr.
Bereits vor dem Wochenende sorgen die Fahrer für Schlagzeilen. Beim ersten GPDA-Dinner seit Jahren fehlen Kimi Räikkönen, Romain Grosjean, Rio Haryanto und die Renault-Piloten. Streit gibt's nur darüber, wer die Rechnung zahlen soll. Hamilton bietet an, das zu übernehmen, Rosberg lehnt ab. Am Ende zückt jeder seine eigene Kreditkarte.
Daniel Ricciardo bringt sein eigenes Go-Kart zum Underground-Showevent gegen Teampartner und Fans nach China mit. Gesprächsthema Nummer eins ist aber sein neuer Irokesen-Haarschnitt. "Mein Ingenieur findet den Klasse", grinst der Sonnyboy. "Ich bin jetzt um 300 Gramm leichter!"
Nachtclub statt GPDA-Dinner - und chinesische Kampfkunst zur Einstimmung auf den dritten Grand Prix seiner Karriere: Renault-Neuling Jolyon Palmer war in Australien noch gefeierte Rookie-Überraschung, tut sich aber immer schwerer, je länger die Saison dauert.
Am Sonntagmorgen schneidet Romain Grosjean die Torte zu seinem 30. Geburtstag an. Ausgerechnet in Schanghai schreibt er aber die erste Null seiner Saison 2016 an. Der Haas-Teamleader ärgert sich über die Kollision in der ersten Kurve: "Dummer Ericsson!"
Durch den Bambuswald zum Rennen, das gibt's nur in Schanghai. Esteban Gutierrez schüttelt zum ersten Mal in dieser Saison sein Pech weitgehend (bis auf die brennenden Bremsen im Training) ab, hat aber trotzdem keine echte Chance auf WM-Punkte.
Wussten Sie eigentlich, dass Hermann Tilke den Styropormarkt für ein ganzes Jahr leergekauft hat, um den Shanghai International Circuit bauen zu können? Damit musste das Fundament gesichert werden, weil die Rennstrecke ansonsten in der Sumpflandschaft versunken wäre.
Graining mal anders erklärt: TV-Moderator Ted Kravitz schnappt sich ein Mozzarella-Bällchen, um vor laufender Kamera zu demonstrieren, wie sich die Laufflächen der Formel-1-Reifen abrubbeln. Natürlich stilecht mit Pirelli-Branding.
Rosbergs Vertrag läuft aus, Räikkönens Vertrag läuft aus - und Red Bull hat nur zwei A-Cockpits für vier starke Fahrer. Bringt Carlos Sainz sen. im Gespräch mit Helmut Marko schon seinen Sohn für 2017 in Position? Derzeit spricht mehr für eine Beförderung von Max Verstappen.
Mit dem schönsten Motiv beenden wir unsere Backstage-Tour durch das Schanghai-Wochenende: Selbst die Gridgirls posieren stilsicher im China-Look. Da verkraften die Herren Medienvertreter dann auch leichter, wenn die Sache mit dem Internet in der Volksrepublik noch nicht ganz so gut funktioniert wie anderswo...
(Motorsport-Total.com) - Jeden Montag präsentieren wir unseren Lesern in der traditionellen Fotostrecke "F1 Backstage" die bunten und boulevardesken Highlights, die sich am zurückliegenden Rennwochenende hinter den Kulissen ereignet haben. Aufhänger ist auch diesmal wieder - wie so oft - Weltmeister Lewis Hamilton.
Vor Schanghai besuchte der Mercedes-Fahrer mit ein paar Freunden die Chinesische Mauer (Bild 1), postete Fotos davon auf Instagram und zeigte sich von der Größe des Weltwunders beeindruckt: "Heute habe ich eine der tollsten Sachen auf diesem Planeten gesehen." Sportlich brachte ihm China diesmal aber kein Glück: Grid-Strafe wegen Getriebewechsel, letzter Startplatz wegen MGU-H-Defekt, siebter Platz im Rennen.
Hamilton hat sich vorgenommen, 2016 neben seinen Formel-1-Einsätzen mehr Sightseeing zu machen: "Vergangenes Jahr war jedes Rennwochenende irgendwie gleich. Ich habe viel geopfert. Dieses Jahr habe ich entschieden, mir das nicht mehr anzutun", sagt er und verweist auf seinen Abstecher in die Berge vor dem Grand Prix von Australien: "Neuseeland war unglaublich, ich liebe Neuseeland! Nächstes Jahr werde ich wahrscheinlich wieder hinfliegen."
"Die Chinesische Mauer war erstaunlich zu sehen", ergänzt er. "Leider hatte ich auch Termine in der Stadt. Nächstes Jahr werde ich früher kommen, um Zeit zu haben und mir die Mauer genauer anschauen zu können. Es gibt noch einige weitere Länder, mit denen ich mich noch nie beschäftigt habe, im Sinn von Sightseeing. All diese Länder sind wunderschön, aber ich fahre seit zehn Jahren Rennen und habe sie noch nie richtig gesehen. Diese Chance ergreife ich jetzt."
Allerdings sorgt diese Einstellung angesichts der seit sechs Rennen ausbleibenden Grand-Prix-Siege für erste Kritik bei Beobachtern: "Er konzentriert sich nicht auf das Wesentliche", sagt der ehemalige Formel-1-Fahrer Patrick Tambay. "Er war schon Weltmeister und strengt sich vielleicht nicht mehr ganz so an, ist nicht mehr ganz so entschlossen, arbeitet nicht mehr auf ganz so hohem Niveau und mit so viel Hingabe, wie das Nico Rosberg momentan tut."
Außerdem in unserer Backstage-Fotostrecke: "Selfie-Chairman" Niki Lauda (Bild 4), Zuschauerzahlen, die jene von Hockenheim inzwischen übertreffen (Bild 5) und Daniel Ricciardos Abstecher auf die Kartbahn (Bild 7). Der Red-Bull-Fahrer erklärt auch, warum ihn sein Renningenieur für den neuen Irokesen-Haarschnitt liebt. Und wir zeigen, wie die britischen TV-Kollegen Graining anhand eines Mozzarella-Bällchens erklärt haben (Bild 12)...