• 18. März 2016 · 13:41 Uhr

Hamiltons Snapchat-Fauxpas: Stewart fordert Entschuldigung

Formel-1-Legende Jackie Stewart kritisiert Lewis Hamiltons Lebensstil und Social-Media-Auftreten - Mercedes-Motorsportchef Wolff hat damit kein Problem

(Motorsport-Total.com) - Schon vor dem Saisonauftakt in Australien sorgt Weltmeister Lewis Hamilton für Schlagzeilen. Jedoch nicht aufgrund sportlicher Erfolge. Der Brite geriet ins Visier der neuseeländischen Behörden, nachdem er während des Fahrens eines Motorrades Videos für den Internetdienst Snapchat machte. (Alle Details dazu hier!) Der 31-Jährige wurde aufgrund zu weniger Beweismittel nicht weiter belangt. Im Fahrerlager von Melbourne schlägt der Auftritt Hamiltons in den sozialen Netzwerken trotzdem höhere Wellen.

Foto zur News: Hamiltons Snapchat-Fauxpas: Stewart fordert Entschuldigung

Social-Media-King Lewis Hamilton liebt die virtuelle Interaktion mit seinen Fans Zoom Download

Er selbst sieht alles sehr entspannt, obwohl er in der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag keine Fragen zum Thema Motorrad-Vorfall beantworten wollte. "Ich mag soziale Medien. Ich habe tolle Follower. Fans, die mich von überall begleiten. Das ist mein Kanal zu den Leuten, die mir folgen", erklärt der Brite gegenüber 'Sky Sports F1'. (Hier mehr dazu!)

Ex-Weltmeister Jackie Stewart versteht Hamiltons virtuelles Auftreten jedoch weniger. Der Schotte verlangt vom aktuellen Weltmeister bessere Manieren: "Ich denke, er sollte sich entschuldigen. Es gibt ein Gesetz im Vereinigten Königreich, das besagt, dass du deinen Führerschein verlierst, wenn du dein Mobiltelefon während des Fahrens verwendest. Lewis kann mit einer Hand besser fahren als die Mehrheit der Bevölkerung - aber es gibt eben den Sicherheitsaspekt", wird Stewart im 'Herald' zitiert.

Stewart: Hamilton muss als Vorbild agieren

Außerdem übermittelt Hamiltons Verhalten noch etwas anderes: "Es signalisiert eine gewisse Botschaft: 'Wenn der Weltmeister das tun darf, dann kann ich das wohl auch'. Manchmal muss man eben als Vorbild wirken. Das hört sich langweilig an und für Lewis' Lebensstil ist das langweilig, weil er eben diese eigene Art hat, Dinge zu machen, trotzdem müssen manche Dinge einfach den Regeln entsprechen", gibt sich der dreifache Weltmeister streng.

"Als Weltmeister führt man einen sehr berauschenden Lebensstil. Man bekommt abscheulich viel Geld bezahlt, man kann sich alles kaufen, was man nur möchte und einem wird überall die Tür geöffnet." Der 76-Jährige glaubt, dass Hamilton diese Umstände ein wenig zu Kopf gestiegen sind: "Lewis ist darüber noch nicht hinweg. Es geht dabei um Reife."


Fotostrecke: Die Social-Media-Weltmeister der Formel 1

Der Mercedes-Pilot lässt seine Fans auf sozialen Netzwerken (insgesamt kann er auf mehr als 9 Millionen Follower verweisen) gerne wissen, was er gerade macht. Vor dem Saisonstart war er nicht nur in Neuseeland unterwegs, wo er durch einen bereits wieder gelöschten Tweet über das Auckland Casino ferner für Aufregung sorgte ("Ich wurde wie Dreck behandelt"), sondern besuchte auch die Pariser Fashionweek. Dort traf er auf zahlreiche Promis, mit denen er für ein Foto posierte. "Im Moment führt er ein tolles Leben und ich bin mir sicher, dass er es sehr genießt, aber das macht man nicht auf lange Dauer", prophezeit Stewart.


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Australien


Im Vergleich zu Hamilton sei dessen Teamkollege Nico Rosberg "das komplette Gegenteil". Viel "ruhiger und gediegener", so Stewart. "Deshalb kommen sie auch nicht so gut klar miteinander, wie sie es als Teamkollegen eigentlich sollten", resümiert er.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sieht die Snapchat-Angelegenheit etwas entspannter, wie er gegenüber 'Sky Sports' erklärt: "Im Nachhinein war die Sache mit dem Motorrad nicht richtig, und das weiß er ganz genau." Trotzdem: "Auf der Strecke liefert er ab und gewinnt Rennen und Titel. Sein Leben scheint ihm zu passen, es lässt ihn abliefern - und deshalb ist es für mich absolut okay." Auch in den beiden ersten Freien Trainings am Freitag in Melbourne konnte Hamilton jeweils die schnellste Zeit markieren. (Der Freitag in der Chronologie!)

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