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Flavio Briatore: Lob für Mandela, Ecclestone & Benetton
Statt in der Formel 1 macht sich Flavio Briatore heute karitativ stark, hat für seine einstigen Weggefährten aber noch immer viel Bewunderung übrig
(Motorsport-Total.com) - Er verhalf Michael Schumacher zu seinem ersten WM-Titel, feierte mit Fernando Alonso zwei weitere Titel und flog nach 20 Jahren wegen der sogenannten "Crashgate"-Affäre aus der Formel 1: Flavio Briatore war in seiner aktiven Zeit als Teamchef Meistermacher und Enfant terrible zugleich. Auf der Strecke einer der einflussreichsten Akteure des Rennzirkus, machte er abseits davon vor allem mit seiner Vorliebe für Supermodels wie Heidi Klum und Naomi Campbell auf sich aufmerksam.
Heute hat der 65-Jährige sein Playboy-Image weitgehend abgelegt. Mit seiner 35-jährigen Frau Elisabetta Gregoraci und seinem fünfjährigen Sohn Falco führt er ein gesittetes Familienleben und hat zu sich selbst gefunden. "Mein Sohn ist meine größte Leistung", sagt Briatore auf 'arabianbusiness.com' stolz. Er führe ein großartiges Leben und wisse das sehr zu schätzen. Deshalb engagiere er sich auch für weniger Privilegierte: "Wir gehen nach Kenia und unterstützen Waisenhäuser und Schulen."
Sein humanitärer Einsatz habe ihn mit vielen großen Namen zusammen gebracht, darunter zum Beispiel Nelson Mandela. "Ich habe ihn noch nie schlecht über jemanden reden hören", stellt Briatore fest, "er hat so viel durchgemacht, saß 27 Jahre im Gefängnis, und trotzdem spricht er nie schlecht über jemanden". Doch nicht nur Mandela hat der ehemalige Formel-1-Teamchef in sein Herz geschlossen. In einem Atemzug mit der lebenden Legende nennt er zwei einstige Kollegen: Luciano Benetton und Bernie Ecclestone.
Mit Benetton spreche Briatore bis heute täglich. "Benetton ist Teil meiner Familie", sagt er. Beide lernten sich 1974 kennen und machten Benetton gemeinsam zur weltweiten Erfolgsmarke. Sie haben nicht nur mit insgesamt vier WM-Titeln (zwei mit Benetton, zwei mit dem daraus hervorgegangenen Renault-Team) Maßstäbe gesetzt, sondern auch in Sachen Marketing. Nicht selten wird Briatore deshalb seit Jahren immer wieder ins Gespräch gebracht, um die Formel 1 wieder attraktiver zu machen.
Unwahrscheinlich ist das nicht, schließlich zählte Briatore zu einem der engsten Vertrauten von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Noch heute schwärmt der Italiener über den britischen Rennmogul: "Bernie ist ein Genie!" Das tut er nicht ohne Grund, war Ecclestone doch einer der wenigen, der trotz der Betrugsaffäre um einen angeordneten Unfall beim Singapur-Grand-Prix 2008 zu ihm hielt. 2014 schlug Ecclestone Briatore sogar als Vorsitzenden einer Kommission für mehr Attraktivität in der Königsklasse vor.
Tatsächlich dürfte der 65-Jährige nach der Aufhebung seiner lebenslangen Sperre bereits seit 2013 in der Formel 1 wieder in verantwortungsvoller Position mitwirken. Doch bisher wurde daraus nichts. Und in Zukunft? Eine Rückkehr in den Rennzirkus schloss Briatore für sich zuletzt jedoch aus. Stattdessen verdingt sich der Familienvater als Betreiber einer Diskothek und eines Luxushotels sowie als Miteigentümer eines Londoner Fußballvereins.