Willi Weber: Nach "Schumis" Unfall bleibt der Fernseher aus
Der Ex-Manager kann sich keinen Motorsport mehr ansehen, weil er unter den Erinnerungen an Schumacher leidet - Rätselraten und Beten wegen der Gesundheit
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumachers Ex-Manager Willi Weber leidet mit seinem früheren Schützling. Nach dessen Ski-Unfall sowie dem monatelangen Hoffen und Bangen um Leben und Gesundheit hätte er die Freude am Motorsport verloren, sagt er am Mittwoch dem Kölner 'Express': "Es tut schon weh, deshalb schaue ich auch kein Rennen mehr und gehe nicht mehr an die Rennstrecke", so Weber. Der 73-Jährige ist deshalb nie Zaungast bei der Formel 4, wo die übrige Schumacher-Familie derzeit aktiv ist.
Sohn Mick tritt als Fahrer in die Pedale, Bruder Ralf fungiert als Teamchef. Weber begründet: "Da gehe ich nicht hin, da werde ich noch zu sehr an Michael erinnert." Dass sich Schumacher rasch von den Folgen seines Unfalls erholt, glaubt Weber nicht und erinnert an die Diagnose: "Michael hat es schlimm erwischt. Die Hirnschädigungen sind laut seines Arztes gravierend gewesen."
Das Schicksal des Formel-1-Rekordweltmeisters geht Weber nahe, schließlich begleitete er ihn während seiner kompletten Karriere in der Königsklasse und wurde dank ihm zu einem der erfolgreichsten Manager überhaupt: "Darunter habe ich schon so gelitten und leide immer noch." Er hoffe, das das Beten helfe, rätselt aber wie viele Fans über den Gesundheitszustand Schumachers.
Weber fragt sich: "Wir wissen, dass Michael zwei Jahre nach seinem tragischen Unfall kleine Fortschritte macht. Aber die Frage ist: Fortschritte auf welchem Niveau?" Bevor sich Weber und Schumacher 2010 trennten, arbeiteten sie 22 Jahre lang zusammen. Er holte ihn 1988 als unbeschriebenes Blatt und Nachfolger Joachim Winkelhocks in sein Formel-3-Team und brachte ihn bei Jordan in der Formel 1 unter.