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Bottas über Hamilton: "Mein Lifestyle wäre es nicht"
Am Jetset-Weltmeister Lewis Hamilton scheiden sich die Geister - Im Fahrerlager der Formel 1 sind sich aber viele einig: "Solange er Leistung bringt..."
(Motorsport-Total.com) - Für die einen ist es der derzeit schnellste Rennfahrer der Welt, für die andern der wahrscheinlich exzentrischste Weltmeister der Neuzeit: Lewis Hamilton polarisiert vor allem neben der Strecke. Während die fahrerischen Leistungen des Mercedes-Piloten nur in den seltensten Fällen auf Kritik stoßen, rümpfen nicht wenige die Nase über seine auffälligen Outfits, zahlreichen Promipartys rund um den Globus und sporadischen Social-Media-Ausschweifungen die Nase. Die Königsklasse dominiert der Brite aber trotz seines Jetset-Lebens schon das zweite Jahr in Folge. Eine Rechtfertigung für das öffentlich ausgelebte Privatleben?
© xpbimages.com
Wenig Verständnis aber viel Respekt: Kollegen äußern sich zu Lewis Hamiltons Zoom Download
"Lewis gibt immer alles auf der Rennstrecke - dann darf er auch das Leben genießen", beurteilt Formel-1-Experte Marc Surer das Leben des zweimaligen Champions. "Solange er volle Leistung bringen kann, sehe ich da überhaupt kein Problem. Die Kritik kann ich auch nicht nachvollziehen, da Bernie Ecclestone Lewis zuletzt dafür gelobt hat, dass er immer auf den roten Teppichen unterwegs ist."
Formel-1 Boss Ecclestone hatte sich jüngst negativ über das Verhalten Hamiltons geäußert, als dieser es versäumt hatte, bei der Gedenkminute für den verstorbenen Rennfahrer Justin Wilson seine Kappe abzusetzen und sich dafür zweifelhaft in den sozialen Medien entschuldigte. "Ich bin mir nicht sicher, ob das gut für ihn ist", hieß es vom 84-Jährigen, der ohnehin kein Freund der sozialen Medien ist.
Vettel: "Hamilton gehört in die Formel 1"
"Die Leute fangen an Sebastian dafür zu respektierten, wie er ist", zog er sogar den Vergleich zum viermaligen Champion Vettel, dem er zuvor ans Herz gelegt hatte, sich eine Scheibe von Hamilton in Sachen Medienpräsenz abzuschneiden. "Ich will gar nicht, dass jeder so wie Lewis ist. Vielleicht war es unfair, Sebastian zu kritisieren. Er ist eigentlich ein wenig wie ich."
Vettel selbst schert sich wenig um den Social-Media-Hamilton, beobachtet seinen Rivalen aber sehr wohl auf der Strecke: "Es gibt keinen Zweifel daran, dass er in die Formel 1 gehört", so der Ferrari-Pilot. "Er ist sehr schnell, sehr talentiert, und im Moment hat er ein sehr starkes Paket und ein sehr starkes Team hinter sich. Ich hatte auch schon Jahre, in denen ich ein sehr starkes Team hatte, dennoch muss man auch voll auf der Höhe sein, um die Resultate zu bekommen. Ich bin mir sicher, dass er hart arbeitet, wenn er an der Strecke ist."
"Ich kann nur sagen, dass verschiedene Dinge für verschiedene Leute funktionieren", beurteilt Williams-Pilot Valtteri Bottas das Leben seines Kollegen. "Ich habe abseits der Strecke ein ruhiges Leben - die Rennwochenenden sind aufregend genug, da versuche ich dazwischen meine Batterien wieder aufzuladen und das zu tun, von dem ich denke, dass es meiner Karriere hilft. Ich denke da längerfristig - ich bin noch recht jung und möchte meine Energie noch für viele weitere Jahre erhalten. So ein hektischer Lebensstil wäre nichts für mich. Für Lewis scheint es aber offensichtlich gut zu funktionieren."
Erfolge mehren sich
Als amtierender Weltmeister führt Hamilton auch derzeit die Gesamtführung mit einem bequemen Polster von 53 Punkten vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg an. Vor dem 13. Lauf der Saison steht der 30-Jährige sogar vor einem bedeutenden Meilenstein seiner Karriere: In Singapur fährt er seinen 161 Grand Prix, genauso viele hatte auch sein Vorbild, die dreimalige Weltmeisterlegende Ayrton Senna, in der der Königsklassen absolviert. Und mit einem Triumpf könnte Hamilton auch in Sachen Siegen mit dem Brasilianer gleichziehen.
"Ich wusste gar nicht, dass ich mich auf diesem Kurs befinde. Es fühlt sich ziemlich großartig an", gibt Hamilton zu diesem Umstand an. Aber auch wenn sich solche Statistiken immer schön lesen, für den brasilianischen Williams-Piloten Felipe Massa ist klar: "Senna war bei uns die Nummer eins. Wäre er nicht verunglückt, hätte er sicher noch mehr Rennen gewonnen - oder Titel. Aber was Lewis in seinem Alter erreicht hat, ist fantastisch."