Mercedes: Freundschaft Hamilton/Rosberg als gute Basis
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff beschreibt das Verhältnis zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg als eine "quasi schlafend gestellte Freundschaft"
(Motorsport-Total.com) - Nach acht von 19 Rennen der Formel-1-Saison 2015 führt Lewis Hamilton die Gesamtwertung an. Doch der Vorsprung des amtierenden Weltmeisters auf seinen Verfolger, Teamkollege und Vize-Weltmeister Nico Rosberg, ist gering. Mit einem Polster von gerade einmal zehn Punkten reist Hamilton zu seinem Heimspiel, dem Grand Prix von Großbritannien am 5. Juli in Silverstone.
Sowohl Hamilton als auch Rosberg beendeten jedes der acht bisherigen Saisonrennen auf dem Podium. Von zwischenmenschlicher Anspannung kann bei den beiden Mercedes-Piloten derzeit keine Rede sein. Hamilton plauderte erst kürzlich darüber, wie er sich privat mit Rosberg in dessen Wohnung in Monte Carlo traf.
Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sieht die silberne Großwetterlage derzeit entspannt. "Was dem Team vor allem zu Gute kommt: Sie haben immer Respekt voreinander, auch wenn sie fighten", malt Wolff gegenüber 'Sportwoche' ein Bild der Beziehung seiner beiden Fahrer.
Fotostrecke: Die Geschichte der Silberpfeile
Am 3. Juni 1934 schlägt die Geburtsstunde des "Silberpfeils". Das Reglement für diese Saison schreibt ein Maximalgewicht der Autos von 750 Kilogramm vor, doch vor dem Eifelrennen am Nürburgring bringen die weiß lackierten Mercedes W25 751 Kilogramm auf die Waage. "Nun sind wir die Gelackmeierten!", soll der legendäre Rennleiter Alfred Neubauer damals gerufen haben. Fotostrecke
Die dicksten Kumpels seien Hamilton und Rosberg derzeit zwar nicht, dies könne aber durchaus wieder eintreten. "Da ist diese alte Freundschaft aus Kart-Zeiten, die im Moment quasi schlafend gestellt ist, die aber nach wie vor die Basis ist", sagt Wolff und sieht die aktuelle Mercedes-Fahrerpaarung gar als Muster für die Zukunft an: "Das ist etwas, das wir für alle zukünftigen Fahrer-Entscheidungen lernen können: nämlich,
dass diese beiden Charaktere einfach gut miteinander harmonieren - mit all der Kontroverse, die es da draußen auf der Strecke gibt."
Trotz aller Rivalität auf der Strecke: Hassgefühle gebe es zwischen Rosberg und Hamilton "nie", wie Wolff versichert. Stattdessen sei die Beziehung der beiden von "einem Gespür für den anderen, einer Achtung vor dem Rivalen" geprägt. "Ich bin überzeugt: Lewis und Nico werden nach der Karriere richtig gut miteinander befreundet sein", so der Mercedes-Motorsportchef.