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Ecclestone: Fernando Alonso wird nicht mehr Weltmeister
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist zufrieden mit dem derzeitigen Fahreraufgebot der Königsklasse, bleibt aber bei seinem Titel-Favoriten
(Motorsport-Total.com) - Neben jeder Menge politischer Auseinandersetzungen zu der zukünftigen Gestaltung der Formel 1 hat Königsklassen-Boss Bernie Ecclestone natürlich auch ein scharfes Auge darauf, was sportlich in seiner Welt passiert. Dabei zeigt er sich äußerst zufrieden mit der diesjährigen Fahrerauswahl, hält aber noch immer an den für ihn einzig wahren Weltmeister fest.
An der Spitze heißt es andauernd England gegen Deutschland im teaminternen Duell um den Titel, Ferrari verpflichtete einen viermaligen Weltmeister auf den Spuren von Michael Schumacher, Fernando Alonso gibt sein großes Comeback bei McLaren und mit Max Verstappen fährt erstmals ein 17-Jährigen unter den ganz großen mit. Für Ecclestone sind das exzellente Zutaten für eine gute Show auf dem Asphalt.
"Ich bin glücklich und überrascht zugleich, dass sich die Neulinge so gut schlagen", äußert er sich gegenüber 'Sky Sports F1' zum Beispiel über die Rookies der Saison, zu denen neben Verstappen auch Carlos Sainz bei Toro Rosso, Felipe Nasr bei Sauber, sowie die Manor-Marussia-Piloten gehören.
Ecclestone: "Ricciardo ist großartig"
Einen Favoriten allein vom Talent aus zu benennen, vermag aber selbst dem Königsklassen-Zampano nicht. "Es fällt schwer, Fahrer zu messen, solange sie nicht im gleichen Auto sitzen", so Ecclestone. "Einige mögen etwas Pech gehabt haben."
Meinen könnte er damit unter anderen Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat bei Red Bull, denen der schwache RB11 derzeit kaum die Möglichkeit bietet, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Vor allem von Ricciardo, der im vergangenen Jahr drei Rennen gewinnen konnte, sieht man dabei enttäuschend wenig. "Ricciardo ist großartig", hält ihn Ecclestone aber hoch. "Sollte er jemals einen Unfall haben - was ich natürlich nicht hoffe - dann lächelt er auf der letzten Reise wahrscheinlich noch den Priester an."
Fotostrecke: F1 Backstage: Montreal
Willkommen in Kanada, im Land der Ranger und des Ahornsirups. Die Formel 1 macht Station auf einer der beliebtesten Strecken des Kalenders. Legendär ist aber nicht nur der Circuit Gilles Villeneuve, sondern auch die Aktivitäten abseits der Strecke und natürlich auch der besondere Flair auf der Insel im Sankt-Lorenz-Strom. Fotostrecke
An der Spitze könnte es laut dem 84-Jährigen Briten jedoch kaum besser laufen. Denn der mittlerweile zweimalige Champion Lewis Hamilton ist für Ecclestone der Inbegriff eines Formel-1-Weltmeisters - vor allem, was den Showfaktor betrifft. Dicke Goldketten, auffällige Privatjets, häufige USA-Aufenthalte und Verbindungen zum Show- und Musikbusiness: Der Mercedes-Pilot fungiert durch seinen extravaganten Lebensstil als perfekter Botschafter für den Glamouranteil an der Formel 1.
Hamilton bleibt Titel-Favorit
"Ich glaube nicht, dass jemand so schnell ist wie Lewis", hebt Ecclestone auch seine sportlichen Vorzüge hervor. "Er ist der beste Weltmeister überhaupt, weil er so viele verschiedene Leute erreicht. Er kann in die meisten Länder ohne Teamkleidung gehen und wird erkannt. Ich wüsste da niemand anderen." Von den neusten Gerüchten um eine neue Beziehung Hamiltons zu Fotomodell und Reality-TV-Darstellerin Kendall Jenner weiß Ecclestone nach eigenen Angaben jedoch nichts.
Schon in der Vergangenheit hatte er sich aber dazu geäußert, wie sehr er Hamiltons öffentlich geführtes Leben im Gegensatz zu einem zurückgezogenen Privatleben eines Sebastian Vettel schätzt. Auch McLaren-Pilot Fernando Alonso war beim Image-Rundumschlag des einflussreichen Funktionärs nicht gut weggekommen. Und auch sportlich hält Ecclestone in naher Zukunft keine großen Stücke mehr auf den Spanier.
Auf die Frage, ob nach dem Wechsel des Weltmeisters von 2005 und 2006 vom Mittelfeld-Team Ferrari zum äußerst schwach gestartetem neuen McLaren-Honda-Gespann noch ein dritter Titel zu erwartet wäre, antwortet Ecclestone deutlich: "Nein. Wenn er aber in einem Auto sitzen würde, welches dazu in der Lage wäre, dann würde die Antwort 'Ja' lauten."