Schumachers Flaggenritual in Maranello: Selbst Vettel staunte
Für jeden Sieg eine Flagge mit springendem Pferd: Sebastian Vettel wünscht sich, in der Scuderia-Fabrik eines Tages für Renovierungsbedarf zu sorgen
(Motorsport-Total.com) - Dass man in der Ferrari-Box keine lila Socken tragen sollte, hat sich zu jedem Formel-1-Rennfahrer herumgesprochen - die Farbe der Buße gilt seit den Tagen des großen Enzo als Unglücksbringer der Marke. Dass die Scuderia weiteren Aberglauben frönt, wusste nicht einmal Sebastian Vettel. Als er nach seinem ersten Sieg beim Malaysia-Grand-Prix in die Fabrik nach Maranello kam, staunte er: "Dort hing neben der italienischen Flagge auch eine Flagge mit einem Pferd drauf", sagt Vettel der 'Bild'-Zeitung.
Der damals frisch gebackene Ferrari-Pilot weiter: "Ich wusste nichts von dieser Art Ritual. Aber wenn man genau hinschaut, sieht man noch die Halterungen für viele weitere Flaggen." Für jeden Grand-Prix-Erfolg, den die Roten in der Formel 1 einfahren, kommt eine hinzu. "Dafür ist wohl Michael verantwortlich!", sagt Vettel über sein Jugendidol Schumacher, das 72 Siege für Ferrari verbuchte und damit der erfolgreichste Pilot ist, den das Team in seiner Geschichte hatte (mehr Interessante Statistiken!).
Vettel will verhindern, dass die übrigen Halterungen leer bleiben: "Da sind im Moment natürlich noch viele Plätze frei", schildert er. "Aber mein Ziel ist es, dass irgendwann noch mehr Halterungen angebracht werden müssen, für meine Siege! Dann wäre ich schon sehr, sehr zufrieden." Der Coup in Sepang war für Ferrari der 221. Formel-1-Sieg in der Geschichte, der Heppenheimer zeichnete als 36. Pilot für einen großen Pokal verantwortlich. Neben ihm und Schumacher gelang das nur einem weiteren Deutschen: Wolfgang Graf Berghe von Trips im Jahr 1961.