Eddie Jordan: Einfache Formel 1 auch für Frauen geeignet
Ex-Teamchef Eddie Jordan nimmt die Debatte um eine zu einfache Königsklasse auf und wandelt sie in ein Plädoyer für weibliche Piloten um
(Motorsport-Total.com) - Auf der einen Seite köchelt noch immer eines der meist diskutierten Themen der Formel 1 im Kritiker-Pool: Die hochtechnologische Königsklasse ist für die vermeintliche Topfahrer zu einfach geworden. Auf der anderen Seite grüßen die kurzen Shorts von Entwicklungsfahrerin Carmen Jorda aus der Lotus-Garage von Malaysia, und bei Williams setzt man Testpilotin Susie Wolff Adrian Sutil als Ersatzfahrer vor die Nase. Der pfiffige Ex-Teamchef Eddie Jordan verbindet beide Themen nun zu einem Lösungsansatz.
"Ich denke, das könnte klappen", sagt der 66-jährige Brite gegenüber 'Sky' zu einem möglichen Einsatz von Formel-1-Fahrerinnen. "Wenn es immer mehr Teams gibt, die weibliche Fahrerinnen haben, da geht es nicht einfach nur ums gute Aussehen, sondern die Frauen können diese Autos fahren und können auch sehr schnell sein."
Damit springt er in Sachen weiblichem Touch für die Königsklasse auf den gleichen Zug wie Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der das vermeintlich schwächere Geschlecht auch lieber durch Leistung, als wegen des guten Marketingwertes in der bisherigen Männerdomäne sehen würde.
"Ich denke, all die jungen Leute sind hier in der Lage, die Autos so gut zu fahren", erklärt Jordan mit Anspielung auf die diesjährigen Rookies seinen Standpunkt ausführlicher. "Man muss auch feststellen dass die Autos einfacher zu fahren sind, als noch vor ein paar Jahren. Wenn man sich an Nigel Mansell erinnert, der hatte so einen riesigen Hals, so ein riesen Genick, man wusste gar nicht, wo der Kopf anfängt und der Rumpf aufhört, denn es gab einfach gewaltige G-Kräfte und da musste viel mehr trainiert werden. Das ist nicht mehr der Fall. Heute müssen die Fahrer schmal, fit und gelenkig sein, so wie die Autos auch."
Jordan, der in seinen 15 Jahren als Teamchef in der Formel 1 zahlreiche Talente, wie unter anderem Michael Schumacher oder Damon Hill hervorbrachte oder unter Vertrag hatte, meint seine Einschätzung außerdem gar nicht kritisch: "Es ist auch etwas, was ich an diesen Autos mag, denn sie ermöglichen es den Fahrern auch zu reifen und sich weiterzuentwickeln."