• 18. März 2015 · 14:59 Uhr

Manor-Marussia: Comeback als Hommage an Jules Bianchi

Teamchef John Booth denkt oft an seinen verunglückten Schützling, dem die Rückkehr maßgeblich zu verdanken ist: "Hoffe, es ist seinen Eltern eine Hilfe"

(Motorsport-Total.com) - Wenn es um das Comeback Manor-Marussias ging, war in den vergangenen Tagen häufig von einem Märchen die Rede. Auf ihr Happy End warten Jules Bianchi und seine Familie in einer Klinik in Nizza noch. Seine Weggefährten haben den 25-Jährigen ein halbes Jahr nach seinem schweren Unfall nicht vergessen: "Ich denke fast jeden Tag an Jules", sagt Teamchef John Booth gegenüber 'AUTOhebdo' und bedauert: "Er hätte mit uns nach Melbourne kommen sollen, um unser Glück zu teilen."

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Bianchi kämpft in einer südfranzösischen Klinik um seine Gesundheit Zoom Download

Der Brite war im Oktober in Japan lange an der Seite des im Koma befindlichen Bianchi. Dass die Mannschaft nach der Insolvenz weitermacht, will Booth nicht isoliert betrachten und in der Formel 1 auch für seinen früheren Schützling kämpfen: "Unsere Schicksale bleiben verbunden. Wir haben gemeinsam Glück und Rückschläge erlebt", meint er und hofft, in Melbourne ein Zeichen gesetzt zu haben: "Dass wir anreisten, ist unsere Art Jules zu sagen, dass das Rennen nicht vorbei ist, bis die Zielflagge fällt."

Manor-Marussia brachte seine in Windeseile aufgebauten und an das neue Reglement angepassten Autos allerdings gar nicht auf die Strecke. "Trotzdem haben wir unseren Kampf gewonnen", findet Booth. "Ich weiß nicht, ob unsere Präsenz seinen Eltern eine Hilfe ist, aber ich hoffe es - so verschwindend klein sie sein mag." Fakt ist: Mit dem neunten Platz in Monaco 2014 war Bianchi verantwortlich, dass sich das Team Rang neun in der Konstrukteurs-WM und eine Millionprämie sicherte.

Dieser Erfolg bildet nun die finanzielle Grundlage für das Comeback und ist darüber hinaus Beleg dafür, dass sich mit den Mitteln eines Hinterbänklers Glanzlichter setzen lassen. "Auch das hat die neuen Investoren überzeugt", meint Booth mit Blick auf den Selfmademan Stephen Fitzpatrick und seinen Energiekonzern. Er hat nach eigener Aussage "keinen Zweifel" an der Zukunft des Teams und dem erfolgreichen Kampf Bianchis um seine Gesundheit: "Was im Winter geschehen ist zeigt, dass Glaube Berge versetzt."

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