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Niki Lauda: "Wir brauchen mehr Kampf Mann gegen Mann "
Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda plädiert für eine härtere Formel 1 und mehr "Grenzerfahrungen" in der Königsklasse
(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Lewis Hamilton fährt ungehindert von der Pole-Position zum Sieg und Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg ungestört hinterher. Dahinter geht der "Kampf" um Platz drei zwischen Sebastian Vettel (Ferrari) und Felipe Massa (Williams) über die Boxenstoppstrategie und Neulinge wie Felipe Nasr (Sauber) und Carlos Sainz (Toro Rosso) könne sich in den Top 10 profilieren. Der Auftakt in die Formel-1-Saison 2015 beinhaltete wenig Nervenkitzel und ruft wieder die Kritiker auf den Plan, die der Königsklasse vor allem Langeweile vorwerfen.
Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda kann solche Beschwerden verstehen. "Zugegeben, es gibt Dinge, an denen wir in der Formel 1 arbeiten müssen", sagt er gegenüber der 'Bild am Sonntag'. "Die Autos müssen aggressiver werden, die Fahrer wieder richtige Persönlichkeiten. Wir brauchen mehr Kampf Mann gegen Mann auf höchstem Niveau."
Auch den Österreicher, der aufgrund der erneut unter Beweis gestellten Dominanz der Silberpfeile eigentlich zufrieden sein könnte, stört die die Richtung, in die man mit den hochtechnologischen Autos der neuen Turbo-Ära, die dem Piloten seiner Meinung nach zwar Köpfchen, aber weniger Rennfahrer-Geist abverlangen, gegangen ist. Phänomene, wie den erst 17-Jährigen Formel-1-Debütanten Max Verstappen, hätte es zu seiner Zeit, in den 1970er- und 1980er-Jahren, wahrscheinlich nicht gegeben.
"Derzeit kann fast jeder in einem Formel-1-Auto schnell fahren", so Lauda. "Wenn man das Auto am Limit bewegt, lässt es sich immer noch gut kontrollieren. Wenn wir es schaffen, wieder dahin zu kommen, dass nur die wenigsten das Auto im Grenzbereich auf der Straße halten können, wäre es eine Lösung. In der Formel 1 müssen sich wieder die Männer von den Kindern abheben", spielt er auf den Rookie von Toro Rosso an.