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Gutierrez über Bianchi: Er ist Teil meiner Familie
Der ehemalige Sauber-Pilot Esteban Gutierrez berichtet von einer ganz besonderen Verbindung zu dem verunglückten Jules Bianchi
(Motorsport-Total.com) - Über sieben Wochen ist es bereits her, dass den Formel-1-Fans auf der ganzen Welt der Atem stockte. Beim Grand Prix von Japan verunglückte Marussia-Pilot Jules Bianchi schwer. Zwar konnte der Franzose mittlerweile nach Nizza verlegt werden, sein Zustand wird aber nach wie vor als kritisch beschrieben. Auch die Fahrer-Kollege leiden unter der Ungewissheit über die Genesungs-Fortschritte Bianchis. Vor allem die, die dem 25-Jährige nahe standen.
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Esteban Gutierrez und Jules Bianchi haben eine gemeinsame Vergangenheit Zoom Download
"Jules und ich haben zwei Jahre in der Formel 3 und der GP2 miteinander verbracht", erzählt der ehemalige Sauber-Pilot Esteban Gutierrez gegenüber der 'L'Equipe'. "Meine Mutter, die sehr religiös ist, hat ihn quasi über Nacht adoptiert. Eines Tages schenkte sie ihm ein goldenes Kreuz, so wie ich eines trage. Das zeigt, wie sehr er in unsere Familie aufgenommen wurde. Jules stand meinem Eltern sehr nah, so wie ich seinem Vater."
Für Gutierrez, der zwei Jahre jünger als Bianchi ist, blieb der vermeintliche Rivale in der Königsklasse daher ein enger Vertrauter: "Als ich es in Monaco versäumt habe zu punkten, war ich sehr enttäuscht. Aber als ich gesehen habe, dass Jules zwei Punkte geholt hatte, hat mich das getröstet. Meine Mutter war außer sich. Sie sagte mit: 'Freu dich für ihn, die Punkte sind für ihn genauso wichtig wie für dich'."
Dass es seinen Kumpel in Suzuka so schwer getroffen hat, bewegt den Mexikaner vor allem, da sie sich erst vor dem Grand Prix noch unterhalten hatten. "Nicht über das Rennen", so Gutierrez, "sondern über Privates. Er hat mich gefragt, wie es meiner Freundin geht."
Vergangene Woche wurde Bianchi nach langem Aufenthalt in Yokkaichi nach Frankreich zurück geflogen. Er läge nicht mehr im künstlichen Koma und könne selbständig atmen, hieß es in einem offiziellen Statement der Familie, bei Bewusstsein sei er allerdings noch nicht. Seine Eltern bedankten sich außerdem für die viele Unterstützung, baten aber um etwas Ruhe rund um ihren Sohn.
"Jetzt, wo er nach Nizza verlegt wurde, werde ich ihn auch wieder besuchen", sagt Gutierrez. "Aber ich werde noch ein wenig geduldig sein. Ich will die Privatsphäre der Familie respektieren. Ich warte noch etwas, aber ich gehe ganz bestimmt hin. Ich glaube an ihn."