Vettel: Abschiedsdinner zum Abschied, der (noch) keiner ist
Sebastian Vettel lud in Brasilien das gesamte Red-Bull-Team zum Abendessen ein, will in diesem Zusammenhang von einer Abschiedsgeste aber nichts wissen
(Motorsport-Total.com) - 136 seiner bisher 137 Formel-1-Rennen bestritt Sebastian Vettel im Zeichen von Red Bull: Einzig bei seinem Debüt, dem Grand Prix der USA 2007 in Indianapolis, saß der Deutsche nicht in einem Toro Rosso oder Red Bull, sondern in einem BMW-Sauber.
Nach 25 Rennen für Red Bulls B-Team Toro Rosso - beginnend mit dem Grand Prix von Ungarn 2007 und endend mit dem Grand Prix von Brasilien 2008 - griff Vettel beim Auftaktrennen der Saison 2009 im australischen Melbourne erstmals für das A-Team des Energydrink-Herstellers ins Lenkrad. Zweimal wird er dies noch tun, dann trennen sich die Wege.
Kurz vor seinem vorletzten Red-Bull-Auftritt an diesem Wochenende in Interlagos lud Vettel das gesamte Team zum Abendessen ein. Von einer speziellen Abschiedsgeste will der viermalige Weltmeister aber nichts wissen. "Es war kein Abschied. Ich habe das schon in den Jahren zuvor gemacht. Es ist schön, die Jungs beisammen zu haben und die Lokalität ist sehr angenehm. Das Essen ist auch gut in Brasilien. Es war ein toller Abend. Vielleicht waren wir nachher etwas durch den Wind, was an den Caipirinha gelegen haben könnte", berichtet der scheidende Red-Bull-Pilot am Donnerstag.
Vor dem Hintergrund der Trennung von dem Team, mit dem er 38 seiner 39 Grand-Prix-Siege und alle vier WM-Titel errang, will Vettel auch von Wehmut nichts wissen. "Auch wenn es nur noch zwei Rennen sind. Das ist nicht die Art und Weise, wie ich die Sache anpacke", versichert der 27-Jährige und schildert die Stimmung im Team: "Ich habe nicht das Gefühl, dass hier jeder schon Tränen in den Augen hätte und traurig wäre. Es war nie unser Antrieb, so zu denken, sondern von Rennen zu Rennen zu gehen und das Beste herauszuholen."