• 02. April 2014 · 09:57 Uhr

Bahrain: Proteste für Formel-1-Wochenende angekündigt

Jedes Jahr das gleiche Spiel: Kaum kommt die Formel 1 ins Land, wird in Bahrain mit Protestaktionen gedroht - FIA sieht derzeit keinen akuten Handlungsbedarf

(Motorsport-Total.com) - Das Formel-1-Rennen in Bahrain droht wieder von Protesten überschattet zu werden. Die Al-Wefaq-Vereinigung als Vertreter der schiitischen Mehrheit im Land hat für Freitag, wenn Sebastian Vettel und Co. zum ersten Training starten, zu einem Protestmarsch gegen das sunnitische Königshaus aufgerufen. Das berichtet die Nachrichtenagentur 'AFP'.

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Sicherheitskontrolle mit Röntgenscanner am Rennstrecken-Eingang in Bahrain Zoom Download

Die als radikal geltende "Vereinigung des 14. Februar" soll für den gleichen Tag einen Aufmarsch mit dem Slogan "Verhindert den blutbefleckten Grand Prix" planen. In den Außenbezirken der Hauptstadt Manama sollen zudem seit Tagen bereits maskierte Menschen gegen den Grand Prix und die Königsfamilie Al Chalifa protestiert haben. Augenzeugenberichten zufolge seien auch Steine und Molotowcocktails geworfen worden. Die Regierung hat reagiert und ab Freitag verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International prangert die Lage in Bahrain zum wiederholten Male an: "Um die Rechte auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit ist es sehr schlecht bestellt", erklärt die Koordinatorin für Saudi-Arabien und die Golfstaaten, Regina Spöttl, und ergänzt: "Die Lage der Menschenrechte ist äußerst prekär."

Im Bahrain ist es seit dem Ausbruch des Arabischen Frühlings im Februar 2011 immer wieder zu heftigen Unruhen gekommen, denen nach Angaben der Internationalen Liga für Menschenrechte bislang 89 Menschen zum Opfer gefallen sind. Auch der Bahrain-Grand-Prix, der seit 2004 mit Ausnahme von 2011 alljährlich in dem Inselstaat am Persischen Golf ausgetragen wurde, wurde in den vergangenen Jahren von den Unruhen tangiert. 2012 wurden sogar einzelne Mechaniker in Teamfahrzeugen von den Demonstranten attackiert.

Eine Absage des Grand Prix steht jedoch derzeit nicht zur Diskussion. Der Automobil-Weltverband FIA plant jedenfalls weiterhin nicht, sich in politische Angelegenheiten einzumischen: "Überall auf der Welt gibt es politische Probleme, in Asien, im Nahen Osten, ja selbst in Europa. Wir müssen aufpassen, dass wir die nicht mit den sportlichen Belangen vermischen. Unsere Aufgabe ist es, dort einen tollen Motorsport-Event zu veranstalten", erklärt FIA-Präsident Jean Todt gegenüber der 'Welt am Sonntag'.


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Dafür, dass dieses Jahr ausgerechnet in Bahrain momentan am meisten getestet wird, fühlt sich die FIA nicht verantwortlich: "Wir haben den Teams nicht vorgeschrieben, in Bahrain zu testen. Der Impuls ging von ihnen aus, weil sie glaubten, dort ideale Bedingungen vorzufinden, die repräsentativ für die Bedingungen bei vielen Rennen dieser Saison sind. Sie mögen die Strecke, die Anlage. Die FIA kann schlecht sagen, dass sie nicht nach Bahrain fahren sollen, um zu testen", so Todt.

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