Hamiltons zweite Heimat: "Ich liebe Amerika"
Lewis Hamilton, auf US-Boden noch ungeschlagen, gesteht seine Liebe zu Amerika und hofft auf weitere Grands Prix im Land der unbegrenzten Möglichkeiten
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton war schon immer ein Fan der Vereinigten Staaten von Amerika, insbesondere auch seit seiner Beziehung zu Popstar Nicole Scherzinger, die er häufig in Los Angeles besucht hat. Und auch sportlich waren die USA bisher ein gutes Pflaster für ihn: 2007 gewann er das Rennen in Indianapolis, im Vorjahr in Austin - bislang hat er im Land der unbegrenzten Möglichkeiten also eine blütenweiße Weste.
"Ich liebe Amerika", schreibt er in seiner aktuellen 'BBC'-Kolumne, meint damit aber nicht nur aus rennfahrerischer Sicht: "Ich freue mich immer, wenn ich hierher komme. Das Land hat so viel zu bieten. Es gibt tolle Städte wie New York und LA, Miami und Las Vegas, brillant auf ihre eigene Art und Weise und doch so verschieden. Und es gibt 50 Staaten, mit unterschiedlicher Schönheit und großer Diversität. Ich bin hier schon viel herumgereist und hatte jedes Mal eine tolle Zeit."
Vor dem Grand Prix am kommenden Wochenende absolvierte der Mercedes-Pilot eine PR- und Interviewtour. "Das ist manchmal ein bisschen eigenartig, weil der Interviewer hier nicht immer viel über das Thema weiß", so Hamilton. Denn die Formel 1 ist in den USA noch nicht angekommen - zumindest nicht landesweit. Die Grand-Prix-Premiere in Austin war zwar ein voller Erfolg, aber außerhalb des Events in Texas ist das Interesse der breiten US-Öffentlichkeit noch sehr überschaubar.
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Heikki Kovalainen (Chancen: *): Für den Finnen, der ausgerechnet Landsmann Kimi Räikkönen ersetzt, sind Austin und Sao Paulo so etwas wie der letzte Strohhalm in der Formel 1. Seine einzige Chance auf ein Stammcockpit 2014 war bisher Caterham - und selbst da steht er nicht besonders hoch auf der Liste, weil er keine Sponsorenmillionen im Rücken hat. Der nötige Biss, Romain Grosjean einzuheizen, wird also da sein - aber realistisch betrachtet hat der 32-jährige Sieger des Ungarn-Grand-Prix 2008 (auf McLaren) kaum eine Chance, ein Glanzlicht zu setzen. Völlig unverhofft und ohne jedes Training in ein Auto zu steigen, das er nicht kennt, war selbst Michael Schumacher eine Nummer zu riskant. Der siebenmalige Weltmeister hätte nämlich eigentlich an Kovalainens Stelle sein sollen. Fotostrecke
"In Europa ist die Formel 1 Teil der Kultur. Hier, wenn sie Motorsport überhaupt kennen, kennen sie NASCAR und IndyCar. Aber ich habe das Gefühl, dass die Formel 1 zu wachsen beginnt, und hoffe wirklich, dass ich mich da nicht irre", sagt Hamilton und unterstreicht das hohe sportliche Niveau der Königsklasse des Motorsports: "Es ist großartig, den Leuten zu erklären, dass die Formel 1 auf einem ganz anderen Level ist als NASCAR oder IndyCar. In Sachen Speed würden wir die völlig verblasen!"
"Man sagt, dass die Formel 1 Schwierigkeiten hat, in Amerika Interesse zu generieren, aber ich glaube nicht, dass das stimmt. Wir fahren in einigen Ländern, in denen sich die Menschen überhaupt nicht darum kümmern. Das ist hier überhaupt nicht der Fall", findet er. "Wie cool wäre es, ein Rennen in Texas zu haben, ein weiteres in New York und noch eins in LA oder Vegas? Es wäre unglaublich. Amerika ist als Land groß genug, um das zu rechtfertigen."