Sutils Qualen für den Erfolg
Adrian Sutil gibt Einblick in sein routinemäßiges Fitnessprogramm und erklärt, warum Coach Mika Salminen nicht bei allen Trainingseinheiten dabei ist
(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten acht Rennen seiner Comeback-Saison in der Formel 1 liegt Adrian Sutil in der Punktetabelle außerhalb der Top 10. Auf seinen konstant punktenden Force-India-Teamkollegen Paul di Resta (Gesamtachter) fehlen dem auf Rang elf geführten Rückkehrer 13 Zähler. Doch das Bild trügt ein wenig. Mehrfach wurde Sutil in aussichtsreicher Position ohne eigenes Verschulden zurückgeworfen oder fiel komplett aus. In Malaysia, China, Bahrain und Spanien blieb der Deutsche viermal in Folge ohne Punkte. Di Restas einzige Nullnummer datiert vom Malaysia-Grand-Prix.
Sutil gibt alles, um den Rückstand aufzuholen und spart in diesem Bemühen auch nicht an körperlichen Qualen. "Weil ich erst im Februar meinen neuen Vertrag bekommen habe, war die Vorbereitung im Winter nicht ganz optimal", erklärt der Force-India-Rückkehrer gegenüber 'Auto Bild motorsport' und fügt in Bezug auf die Arbeit mit seinem finnischen Fitnesscoach Mika Salminen an: "Jetzt versuche ich, den Rückstand aufzuholen. Dabei ist es aber nicht das Ziel, dass wir absolut ans Limit gehen oder mich völlig erschöpfen. Vielmehr soll mein Energielevel gesteigert werden."
Ein kontinuierliches Trainingsprogramm ist im stressigen Umfeld der Königsklasse aber nicht immer ganz einfach umzusetzen. "Die Reiserei ist extrem", stöht Sutil. "Ich habe jedes zweite Wochenende ein anderes Hotel, eine andere Umgebung. Das ist im Unterbewusstsein ein störender Faktor." Am Grand-Prix-Wochenende selbst bleibt ohnehin kaum Zeit. "An der Rennstrecke bist du permanent ausgebucht, hetzt von Termin zu Termin. Dann musst du dich auch noch im Auto konzentrieren. Das schlaucht ganz schön", gesteht der 30-Jährige.
So quält sich Sutil am liebsten in seiner schweizerischen Wahlheimat Oensingen, dort allerdings ohne Fitnesscoach. "Ich laufe, fahre Rad, wandere, rudere. Für mich ist es wichtig, dass das Training unterschiedlich ist. Ich bin kein Marathon-Läufer. Ich bin kein Rennradprofi. Ich bin Rennfahrer", stellt er klar und führt aus, warum er Salminen nicht ständig an seiner Seite braucht: "Ich muss auch mal für mich alleine trainieren. Im Auto sagt auch keiner: 'Komm, jetzt noch etwas schneller!'"